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Microland - Erste Software für Schneider (Brief und Adreßprogramm , Karteiprogramm Rechnungsschreiben) | Applications Bureautique |
Nach dem Senkrechtstart des Rechners kommen jetzt die ersten Programme für den CPC 464 auf den Markt Weil das Hardware-Vergnügen ohne Software bekanntlich nur ein halbes ist, haben wir uns die drei ersten CPC-Programme der neuen Firma Microland einmal näher angeschaut: „Brief- und Adreßprogramm“, „Karteiprogramm“ und „Rechnungsschreiben“. Alle sind mit dem Etikett „komfortabel“ versehen. Ganz offensichtlich wurden sie für professionellen Einsatz konzipiert. Das Trio gibt's jeweils auf Kassette. Kostenpunkt: Je 149 Mark für die ersten beiden und 89 Mark für das Rechnungsschreiben. Vom Karteiprogramm abgesehen, kann man dabei auf einen Drucker nicht verzichten. Bisher noch kein deutscher Zeichensatz Von der Behauptung motiviert, daß alle Programme mit deutschem Zeichensatz ausgestattet seien, macht man sich erst einmal auf Umlautsuche - eine vergebliche Mühe. Überzeugender dagegen das Versprechen, ein „völlig neues Software-Konzept“ zu bieten. Der Bildschirmaufbau, bei allen Programmen gleich, ist vorbildlich. Im „Überschriftenfeld“ wird der jeweils aktuelle Programmteil angezeigt. Das „Hilfsfeld“ enthält verschiedene Hilfestellungen (Eingabemöglichkeiten, Editier-Hinweise, Error-Meldungen). Interaktionen (Abfragen, Bestätigungen) spielen sich im „Kommandofeld“ ab. Die echte Action schließlich findet im „Aktionsfeld“ statt: Menü-Präsentation, Texteingabe, Maskenfüllung. Angesichts einer Zeichen-Matrix von 60 x 18 läßt sich dort auch recht komfortabel operieren. Ein Mode von 60 Zeichen pro Zeile ist bekanntlich das Optimum des üblichen DIN-A4-Formates. Horizontales Scrolling, Dauerärgernis auf vielen Bildschirmen, erübrigt sich bei diesem Programm. Windowing, ein durchaus ambivalentes Vergnügen bei anderen Marken, macht hier Spaß. Briefprogramme - das sind ganz allgemein betrachtet die kleinen Geschwister der Textverarbeitungs-Software. Man kann sie daher auch mit den gleichen Maßstäben messen. Je nach Art des Druckers, haben sie optisch einige Handicaps, praktisch, das heißt hier vor allem zeitsparend, sind sie in jedem Fall. Selbst beim individuellsten Anschreiben profitiert der Absender immerhin noch vom eingebauten Editor. Absolut zwingend werden Programme bei Serienbriefen (das heißt: zielgruppenorientiertes Marketing, Einladungen, Protokolle und so weiter) - immer freilich in Verbindung mit einer Adreßdatei, dem variablen Teil dieser Massenware. Beim Briefprogramm können zweiseitige DIN-A4-Briefe oder maximal 30 Adressen pro Kassette gespeichert werden. Der Verwendung weiterer Kassetten steht nichts im Wege - bis zur freien RAM-Kapazität von 42K. Als gedruckten Output erhält man dann Briefe mit oder ohne automatischer Einmischung von Adressen. Das Hauptmenü beinhaltet folgerichtig die folgenden Bereiche:
Das Adreßfeld muß zeilenweise eingegeben werden, verlangt einiges an Tastaturtechnik und führt zu unterschiedlich dimensionierten Leerzeilen. Vom Programm her wär's im übrigen kein Problem, Adressen mit einer File-Nummer zu versehen und dann im Blitztakt einzumischen. Scrolling auf Umwegen Die editierenden und formatierenden Programmteile haben auch ihre Tücken. Horizontales Verschieben ist zwar entbehrlich, vertikal dagegen ist es eine mühselige Masche. Die schnelle Retroperspektive gelingt nur auf dem Umweg über Hauptmenü und Untermenü „Briefbearbeitung“ (ohne entsprechenden Hinweis im Manual), in beide vertikalen Richtungen geht's ganz langsam auch mit dem Cursor oder der ENTER-Taste (nach hinten). Das Stichwort „komfortabel“ kommt einem da wie blanke Ironie vor. Ähnlich enervierend sind die Beschränkungen des Editors. Der ist lediglich zeilenorientiert, ein massives Manko beim Manipulieren von Textteilen. Ganz angenehm dagegen der Cursor-Konvoi: Spalte, Zeile und Seite laufen mit; bei den Zeilen und Seiten bis 60. Das heißt nichts anderes, als daß hier einzeilig gesetzt wird. Formatbefehle, um nachträglich zu korrigieren, fehlen fast völlig. Zu verweisen ist hier höchstens auf den automatischen Zeilenumbruch. Allerdings darf nicht getrennt werden. Unvollständige Wörter werden automatisch in die nächste Zeile übernommen, was jedoch relativ lange dauert. Graue Haare schließlich sind garantiert beim Umgang mit den Kassetten, wenn man's nicht gewohnt ist. Ganz an den professionellen Anbieter von Waren oder Dienstleistungen wendet sich das Programm „Rechnungen“. Nach bereits bekanntem Muster wird auch hier die Einspeisung variabler Adressen (Kundenstamm) in den Text praktiziert. Maximal 16 Artikel, drei verschiedene Mehrwertsteuersätze sowie frei definierte Rabatte können pro Rechnung untergebracht und berechnet werden. Mit dem Programm lassen sich bis zu 50 Kundenadressen pro Kassette verwalten. Das Handbuch empfiehlt, im praktischen Einsatz mit drei verschiedenen Kassetten und folgendem Inhalt zu arbeiten:
Durch die Verwendung mehrerer Kundenstammkassetten können theoretisch beliebig viele Kunden verwaltet werden. Praktisch ist dies jedoch mit ständigem Wechsel der Kassetten und zeitaufwendigen Umspulzeiten verbunden. Auch ohne Drucker Für Hobby- und Profianwendungen gleichermaßen geeignet ist das Karteiprogramm. Hier und nur hier ist auch ein Drucker entbehrlich. Bis zu 70 Karten faßt der elektronische Kasten, und die können mit jeweils bis zu fünf Zeilen beschriftet werden. Alphabetische oder numerische Sortierung kann dabei für Ordnung sorgen. Mit Suchbegriffen lassen sich einzelne Karten herausfischen. Darüber hinaus kann man das Karteispektrum auch „durchblättern“. Das Arbeiten mit diesem Programm ist eine ausgesprochen vergnügliche Angelegenheit, die durch spielverderbende Faktoren nicht beeinträchtigt wird. Mit weiteren Software-Produkten für den Schneider CPC 464 sieht es derzeit noch recht dürftig aus. Die von Schneider angekündigte Textverarbeitung war bei Redaktionsschluß noch in der Testphase, und von anderen Anbietern ist weit und breit nichts Zusehen. Reiner Uhl, HC
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