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Es ist doch erstaunlich, daß für die Schneider-Computer immer wieder neue, pfiffige Produkte angeboten werden. Zu verdanken ist dies natürlich in erster Linie den Engländern, die traditionell auf dem Heimcomputermarkt wesentlich aktiver sind als die Hersteller in änderen Ländern. Tatsächlich steigt die Software-Flut immer weiter an. Heute mochte ich ein Gerät vorstellen, das den Namen Music Machine trägt und die Schneider-Computer im Soundbereich erheblich aufwertet. Das System setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Das Interface stellt dem Anwender eine komplette M3DI-Schnittstelle zur Verfügung, die allerdings nur für Musiker interessant ist. Um sie einsetzen zu können, benötigt man ein Instrument mit einem entsprechenden Gegenstück, in der Regel ein Keyboard (Orgel, Synthesizer). Die MEDI-Schnittstelle des CPC bietet die Ein-/Ausgänge MIDI IN, MIDI OUT und MIDI THROUGH zur Herstellung der gewünschten Verbindungen. Die Möglichkeiten, die sich mit einer solchen Kombination ergeben, sind vielfältig und in der Praxis vom Musiker zu Steuer- und Speicherzwecken zu nutzen. Auch die Software-Seite erlaubt die Ansteuerung der MIDI-Schnittstelle, so daß das System sofort eingesetzt werden kann. Da die meisten Leser wohl nicht über die notwendige Instrumentenausstattung verfügen, möchte ich nicht weiter darauf eingehen. Kommen wir nun zu anderen Anwendungsmöglichkeiten, die sich allen CPC-Besitzern bieten. Auf der Rückseite des Interfaces befinden sich neben der MIDI-Schnittstelle folgende Anschlüsse:
Das beiliegende Mikrofon läßt sich in die Mikrobuchse stecken. Mancher Leser wird jetzt schon wissen, worum es bei diesem Aufbau geht. Es handelt sich beider Music Machine nämlich auch um einen kompletten Sound-Digitizer bzw. Sound-Sampler. Als Beispiel für diese Technik sei hier der Song von Paul Hard-castle genannt, der in diesem Zusammenhang schon oft zitiert wurde. Fast jeder kennt wohl das gestotterte Na-Na-Na-Nineteen, das im Studio mit einem Sampler erzeugt wurde. Wie schon angedeutet, ist dies äußerst speicherplatzintensiv. Bei den CPC-Modellen verbleibt für die DATAs aber lediglich ein freier Speicher von rund 22 KByte. Bei einer Abtastrate von 19.444 kHz lassen sich maximal Geräusche mit einer Dauer von 1.1 Sekunden digitalisieren. Das ist kein Druckfehler; es paßt tatsächlich nur rund eine Sekunde Musik usw. in den Rechner. Trotzdem sollte jetzt niemand diesen Artikel beiseite legen. Das Überspielen kompletter Songs in den Computer ist nicht Sinn der Music Machine. Übrigens ließe sich die Dauer bei Verwendung einer niedrigeren Abtastrate erhöhen. Schon bei einer Verringerung auf 8-10 kHz könnte man aber nur noch mit Sprache arbeiten. Die Gesamtkapazität der mageren 1.1 Sekunden wird von der Musikmaschine auf acht Samples mit jeweils 0.15 Sekunden aufgeteilt (laut Handbuch). Das bedeutet, daß man acht verschiedene Töne digitalisieren und später einsetzen kann. Vorab jedoch zu der Software, die durch vorbildliche Menüsteuerung das leider nur in Englisch lieferbare Handbuch fast entbehrlich macht. Vom Hauptmenü aus lassen sich auf Tastendruck alle Untermenüs erreichen, die wiederum so viele Möglichkeiten anbieten, daß ich leider nicht auf alles eingehen kann. Darum seien nachstehend einige Optionen kurz aufgelistet.
SCHLAGZEUG: Über die Tastatur läßt sich ein komplettes Schlagzeug einsetzen. Auch hier wurden digitalisierte Sounds verwendet, so daß die CPC-Drums wirklich gut klingen. Zur Verfügung stehen Kuhglocke, offene Hihat, geschlossene Hihat, zwei kleine Toms, Snare, Baßtrommel und ein synthetischer Klang. Die Eingabe über die Tastatur erlaubt aber immer nur einen Ton. Hihat und Baßdrum gleichzeitig zu schlagen, ist auf diesem Weg nicht möglich. Abhilfe schafft hier der DRUM EDITOR, mit dem man Rhythmen vorprogrammieren und als Endlosband ablaufen lassen kann. Nun sind gleichzeitig drei Schläge möglich, was für eine einfache Drum-Begleitung ausreicht. Über die HiFi-Anlage läßt sich ein wirklich guter Klang erzielen. Alleinunterhaltern oder Hobbymusikern ist diese Rhythmusmaschine zu empfehlen (wenn es nicht gerade Heavy Metal sein soll). PIANO: Wie bei SCHLAGZEUG kann man auch hier direkt über die Tastatur spielen. 13 Tasten stehen für Töne und Halbtöne einer Oktave zur Verfügung. Vorgegeben ist ein synthetischer Klang, Die Optionen BAR und TUNE EDITOR dienen der Programmierung von Melodien und Sound-Sequenzen (vergleiche DRUM EDITOR). Die im Programm vorhandenen Klänge lassen sich komplett oder einzeln löschen, was bei Verwendung eigener Sounds auch nötig ist. Das Digitalisieren geht sehr einfach vor sich. Die gewünschte Tonquelle sollte relativ laut sein, da das verwendete Mikrofon nicht besonders empfindlich ist. Nach Wahl der Option SAMPLER kann man eine Aussteuerung vornehmen und dann durch Trigger Aufruf die Aufnahme einleiten. Eine sofortige Kontrolle des gespeicherten Sounds ist möglich. Diese Option erlaubt auch das Erstellen einer Endlosschleife: hier erklingt der digitalisierte Sound unendlich lange bzw. so lange, wie eine Taste gedrückt wird. Zur weiteren Bearbeitung läßt sich SAMPLE EDITOR aufrufen. Dort kann man im Millisekundenbereich bestimmte Stellen löschen, das Ganze rückwärts abspielen usw. Danach ist es möglich,
Mit der ECHO-Option lassen sich weitere Verfremdungen und Effekte erreichen. Alle Sounds können natürlich auch abgespeichert und später wieder geladen werden. Die hier beschriebene Anwendung der Music Machine mag etwas kompliziert klingen, ist es aber nicht. Auch ohne besondere Musikkenntnisse kann jeder CPC-Besitzer sofort mit dem Gerät und der Software arbeiten. Sowohl dem Musiker als auch dem Computerfreak bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die - wie schon mehrfach erwähnt - hier kaum komplett zu beschreiben sind. Man muß es einfach gesehen und ausprobiert haben. Zwar stehen bereits verschiedene Sound-Interfaces und Drums für die CPCs zur Verfügung, die Music Machine ist zur Zeit aber unübertroffen. Den genauen Preis in Deutschland kann ich leider noch nicht nennen; er wird aber bei ca. 180 DM liegen. Damit bietet das System ein unschlagbares Preis/Leistungs-Verhältnis. Rolf Knorre , CPC Magazin |
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