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Mit dieser Folge bekommen Sie ein Relocator- sowie ein Filecopy-Programm geliefert. Beide Programme erleichtern die Handhabung der Disketten. Auch der heutige Teil unseres Diskettensystems bietet wieder zwei Anwendungsprogramme. Dazu sind das SYSTEM.MC-Listing aus dem vorletzten Heft und die beiden Menüprogramme der letzten Folge erforderlich; das Formatierungs- und das Kopierprogramm aus dem zweiten Teil sind nicht unbedingt nötig. Interessierte sollten die beiden Hefte nachbestellen, falls sie diese noch nicht besitzen. Selbstverständlich laufen beide Programme auf allen Schneider-Rechnern (bis auf den Joyce). Ein Diskettenlaufwerk ist allerdings zwingende Voraussetzung. Leider kann nur die Schneider- nicht aber die vortex-Floppy eingesetzt werden. Abgedruckt sind diesmal ein Relocator-Programm, das die Verwendung der erweiterten Befehle vielseitiger macht, und ein File-Kopierprogramm, das die auf dem Markt befindlichen Systeme um einiges übertrifft. In der nächsten Ausgabe werden wir wiederum zwei Programme vorstellen, eines zum Verändern der Directory und eines zum Diskettensäubern (Files werden sortiert, optimal angeordnet usw.). Das Relocator-Programm ln der vorletzten Ausgabe wurde das Programm SYSTEM.MC abgedruckt. Es stellte sieben neue RSX-Befehle zur Verfügung, die der Arbeit mit dem Diskettenlaufwerk dienen. Ein Nachteil bestand allerdings darin, daß es nur ab Adresse 42000 lauffähig war. Vorliegendes Relocator-Programm ermöglicht es nun, SYSTEM.MC an nahezu jeder beliebigen RAM-Adresse zu betreiben. Das wirkt sich sehr günstig aus, wenn Sie das Diskettensystem zusammen mit anderen Maschinenprogrammen benutzen wollen, die aber ebenfalls den Speicherplatz von Adresse 42000 bis 42526 beanspruchen. Da nicht alles neu erstellt, sondern nur eine Änderung der nötigen Adressen vorgenommen wird, ist' das Programm sehr kurz (nicht einmal ein Bildschirm in Mode 2). Eintippen Die Eingabe des Relocator-Programms ist denkbar einfach. Tippen Sie Listing 1 vollständig ab und speichern Sie es unter dem Namen RELOC.SYS auf Ihrer Systemdiskette. Damit ist, wie Sie inzwischen sicher wissen, nicht die Benutzung und Bedienung Auch die Bedienung ist sehr leicht. Setzen Sie den Rechner zurück, legen Sie Ihre Systemdiskette ein und starten Sie das Relocator-Programm mit RUN ”RELOC.SYS”. Dieses fordert Sie zunächst sicherheitshalber auf, die Systemdiskette einzuschieben. Sie befindet sich vermutlich ohnehin noch im Laufwerk, da Sie ja das Relocator-Programm von ihr geladen haben. Nun ist die neue Startadresse des Programms einzugeben. Achten Sie darauf, keine wichtigen RAM-Teile zu überschreiben. So sollten Sie keine Adresse oberhalb von 42000 verwenden. Meldet sich der Rechner danach mit der Meldung MEMORY FULL, haben Sie eine zu kleine Startadresse gewählt. Anschließend wird das Programm SYSTEM.MC von der Systemdiskette geladen und angepaßt. Nun folgt die Frage nach dem neuen Namen des Programms. Einen solchen muß es ja erhalten, da für die anderen Programme (z. B. das zur Formatierung) ein ab Adresse 42000 lauffähiges Maschinenprogramm unter der Bezeichnung SYSTEM.MC zur Verfügung stehen muß. Vor Eingabe des Namens ist die Diskette einzulegen, auf . der dieses File gespeichert werden soll. Das kann natürlich auch Ihre Systemdiskette sein. Achten Sie aber darauf, dort nicht zu viel abzulegen, damit auch für die in den nächsten Ausgaben erscheinenden Listings ausreichend Platz verbleibt. Ist Ihr nun durch RELOC.SYS angepaßtes Maschinenprogramm noch mit einem oder mehreren längeren Listings verbunden, sollten Sie lieber alle auf einer separaten Diskette abspeichern. Als Bezeichnung für das MC-Programm darf kein Name gewählt werden, der schon auf der Diskette vorhanden ist, um ein Überschreiben zu verhindern. Benutzt ein in einer spätéren Ausgabe abgedrucktes Listing ebenfalls diesen Namen, müssen Sie den Ihres Programms ändern, auf keinen Fall aber den des vorgestellten. Nach Eingabe der Bezeichnung wird das Programm abgelegt. Der Name darf allerdings nur acht Buchstaben sowie weitere drei als Extension hinter einem Punkt umfassen. Ist er nicht zulässig, unterbleibt die Abspeicherung; stattdessen wird die Fehlermeldung BAD COMMAND ausgegeben. Um das entstandene MC-Programm zu benutzen, ist nachstehende Befehlsfolge notwendig: 1. MEMORY.Start -1Dabei bedeutet Start die von Ihnen eingegebene Startadresse des Files. Neuer Name steht für die Bezeichnung, unter der es abgespeichert wurde. |
| Vorteile | Nachteile |
| Amsoft | |
| — erkennt, ob Disk voll — kopiert alle Formate | — englisch — kopiert nur jeweils ein File — CP/M erforderlich — Namenseingabe unkomfortabel — nach einem Kopiervorgang muß "Filecopy” erneut geladen werden — arbeitet nur mit einem Laufwerk |
| vortex | |
| — arbeitet mit zwei Laufwerken — kopiert immer mehrere Files auf einmal — bessere Namenseingabe — muß nicht erneut geladen werden — deutsch | — kopiert nur CP/M-Format — erkennt keine volle Diskette — CP/M erforderlich |
Unser Programm vereinigt alle Vorzüge auf sich und eliminiert alle Nachteile, so daß optimales Kopieren möglich ist. Es arbeitet mit zwei Laufwerken, was Diskettenwechsel erspart. Es werden immer möglichst viele Files zusammen eingelesen, was bei nur einer Floppy zu weniger Diskettenwechseln führt. Alle Kommentare und Aufforderungen sind selbstverständlich in Deutsch gehalten. Alle Formate lassen sich kopieren usw. Natürlich kann aber auch "Filecopy" keine im speziellen Format abgespeicherten geschützten Programme von Diskette auf Diskette überspielen.
Eintippen
Geben Sie zuerst das "Filecopy"-Basic-Programm (Listing 2) ein. Dabei dürfen Sie aber ausnahmsweise die REM-Zeilen nicht mit abtippen, da sonst der Speicherplatz zu knapp würde. Legen Sie das Programm schließlich mit SAVE "FILECOPY.SYS" auf Ihrer Systemdiskette ab.
Nun gehört auch noch ein etwas größeres Maschinenprogramm dazu. Dies wurde deshalb gewählt, weil beispielsweise das Manipulieren der Directory in Basic sehr zeitaufwendig ist. Auch die gesamte Abfrage, welche Files
kopiert werden sollen, wurde in Maschinensprache programmiert.
Damit "Filecopy" auch das Maschinenprogramm zur Verfügung steht, tippen Sie bitte Listing 3 ein. Starten Sie es mit RUN. Der Rechner überprüft nun die Richtigkeit der DATA-Zeilen. Taucht ein Fehler auf, editieren und verbessern Sie die entsprechende Zeile und starten das Programm erneut. Ist der Fehler nicht zu finden, gibt es dafür folgende Erklärungen:
Bedienung
Sie ist durch den hohen Komfort sehr einfach. Im folgenden möchte ich die Abläufe aber noch einmal darstellen.
Um "Filecopy" überhaupt aufzurufen, müssen Sie Ihre Systemdiskette einlegen und mit RUN "SYSTEM" das Hauptmenü laden. Danach können Sie, um einzelne Files zu kopieren, die 3 drücken. Das Programm wird nun geladen und gestartet.
Zunächst ist einzugeben, von welchem Laufwerk auf weiches Sie kopieren wollen. Drücken Sie X, wird der Kopiervorgang nicht ausgeführt, und es erscheint die Frage, ob Sie ihn wünschen oder zum Hauptmenü zurückkehren wollen. Ansonsten sind Quell- und Ziellaufwerk durch Betätigung von A und B zu spezifizieren. Wer nur eine Floppy besitzt, sollte nicht B selektieren. Es wird zwar geprüft, ob die Diskette im Laufwerk vorhanden ist, nicht jedoch, ob die Floppy selbst überhaupt existiert. Ist dies nicht der Fall, und Sie wählen B, dann folgt die übliche Meldung: DRIVE B: DISC is missing, Retry, Ignore or Cancel? Sie sollten nun C und danach ganz schnell zweimal ESC drücken, um das Programm zu unterbrechen. Starten läßt es sich wieder mit GOTO 1200.
Nach Eingabe der Laufwerke folgt die Wahl der Diskettenformate. Hier ist das der Ziel- und das der Quelldiskette zu nennen. Sollten Sie es nicht kennen, läßt es sich mit folgender Methode feststellen:
Legen Sie die Diskette ins Laufwerk A (!) ein und tippen Sie |CPM. Wird dies einwandfrei geladen, handelt es sich um eine CP/M-Diskette. Folgt eine Fehlermeldung, liegt die Diskette im Vendor- oder im Datenformat vor. Im ersten Fall wäre als Format auch CP/M zu wählen. Zählen Sie den Speicherplatzbedarf aller Files (Angabe in k hinter den Namen) und die freien k zusammen. Ergibt dies 178, handelt es sich um eine Diskette im AMSDOS-Datenformat. Erhalten Sie 169, ist es eine CP/M-Diskette. Bei jedem anderen Wert haben Sie sich verrechnet.
Jede Diskette sollte eine Kennzeichnung bekommen, die Aufschluß über ihr Format gibt. Ansonsten vergewissern Sie sich vor dem Aufruf von "Filecopy” über diesen Punkt. Wurde ein nicht zutreffendes Format gewählt, erscheint die Fehlermeldung READ FAILED beim Lesen der Diskette. In einem solchen Fall drücken Sie C und dann zweimal ESC, um das Programm zu unterbrechen. Ein erneuter Start ist mit GOTO 1200 möglich.
Sie werden nun aufgefordert, die Quelldiskette (also die, von der Sie kopieren wollen) in Laufwerk A oder beide Disketten in beide Laufwerke einzulegen. Der Rechner überprüft nun, ob dies in richtiger Weise erfolgte. Ist das nicht der Fall, wird eine entsprechende Meldung ausgegeben. Achten Sie darauf, daß Ihre Disketten nicht schreibgeschützt sind, denn solche werden als nicht richtig eingelegt betrachtet. Ist alles korrekt, drücken Sie eine Taste, und die Directory (Inhaltsverzeichnis) wird geladen.
Nun sind die-Files auszuwählen, die kopiert werden sollen. Mit X brechen Sie die Eingabe ab. Dies ist z.B. praktisch, wenn Sie schon alle zu kopierenden Files genannt haben, aber noch 20 weitere folgen. Dié Betätigung von X erspart dann die 20malige Eingabe von Nein. Anschließend ist die Zieldiskette in Laufwerk A einzulegen. Sind zwei Floppys vorhanden, befindet sich diese natürlich schon in Laufwerk B, d.h., es müssen keine Disketten gewechselt werden.
Achten Sie darauf, beim Selektieren der zu kopierenden Files nicht allzu eifrig und schnell auf die Tasten zu drücken. Sonst kann es passieren, daß Sie bei der Aufforderung, die Zieldiskette einzulegen, auch sofort eine Taste betätigen. Das hat zur Folge, daß auf die Quelldiskette geschrieben wird und alle zum Kopieren ausgewählten Files plötzlich den doppelten Speicherplatz einnehmen. Dies ist aber der einzige negative Aspekt. Das in der nächsten Ausgabe vorgestellte Programm zum Editieren der Directory erlaubt jedoch, den zweiten Eintrag zu löschen und damit den Normalzustand wiederherzustellen.
Das Inhaltsverzeichnis der Zieldiskette wird eingelesen, und es erfolgt eine Überprüfung, ob dort noch genug Platz vorhanden ist, um die zu kopierenden Files aufzunehmen. Ist das nicht der Fall, erscheint eine entsprechende Meldung, und,der Kopiervorgang unterbleibt. Ansonsten wird das Inhaltsverzeichnis gleich aktualisiert und auf der Zieldiskette abgespeichert. Achtung! Laut CAT- Befehl befinden sich die zu kopierenden Files schon jetzt auf der Diskette; allerdings handelt es sich hier nur um die Directory-Einträge und nicht um die Programme.
Nun beginnt der eigentliche Kopiervorgang. Sie müssen die Quelldiskette einlegen, und der Rechner liest so viele Files wie möglich ein. Dabei werden deren Namen ausgegeben. Anschließend ist die Zieldiskette einzuschieben, um die geladenen Files wieder abzuspeichern. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle Files kopiert sind. Achten Sie genauestens darauf, daß sich immer die richtige Diskette im Laufwerk befindet; sonst werden eventuell Programme überschrieben. Anschließend folgt die Frage, ob Sie nochmals kopieren oder ins Hauptmenü zurückkehren wollen.
Damit wäre der Ablauf des Programms erklärt. Ich möchte hier noch einmal zur Vorsicht mahnen: Lesen Sie sich die Kommentare und Aufforderungen des Rechners auf dem
Bildschirm immer genau durch. Sonst ist es möglich, daß Sie eventuell einmal die falsche Diskette einlegen, was fatale Folgen haben kann. Sie sollten zuerst einmal mit der Backup-Kopie einer Diskette experimentieren, um sich an das Programm zu gewöhnen.
Zum Schluß möchte ich alle, die ein Programm mit Hilfe meines Diskettensystems geschrieben haben, dazu auf rufen, mir dieses mit Anleitung zu übersenden. Gute Programme werden abgedruckt, natürlich gegen entsprechendes Honorar.
Andreas Zallmann , CPC Magazin
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