Wer sich auf dem Computermarkt ein wenig auskennt und vielleicht schon mal einen IBM — oder kompatiblen Rechner oder auch einen Atari ST ausprobiert hat, kennt vielleicht auch ein Programm namens Sidekick (oder Sideklick). Dabei handelt es sich um eine Art Unterprogramm, daß auf Wunsch jederzeit auf den Bildschirm geholt werden kann und dem Benutzer verschiedene Hilfsprogramme anbietet. Die Ausstattung ist je nach Rechner unterschiedlich, Standardoptionen sind z.B. Taschenrechner und Notizblock. Ein Programm aus England sorgt dafür, daß CPC- und JOYCE-Besitzer nicht mehr neidisch zur Konkurrenz schielen müssen. Hinter der Bezeichnung WRITE HAND MAN verbirgt sich nämlich nichts anderes als eine Sideklick-Adaption. Voraussetzung ist, daß der eigene Rechner mit CP/M 2.2 (CPC 464 mit Diskettenstation und CPC 664) oder mit CP/M Plus (CPC 6128 oder JOYCE) ausgestattet ist. Ist das der Fall, steht dem Einsatz von WRITE HAND MAN nichts mehr im Wege. Geladen und initialisiert wird das Programm durch den Aufruf von WHM ON. Auf dem Monitor erscheint lediglich die Bestätigung dieser Initialisierung. Man kann nun unter CP/M normal weiterarbeiten. Wird eine WHM-Option gewünscht, muß der Benutzer eine Taste drücken. Jetzt erscheint auf der linken Monitorseite das WHM-Menü. Folgende Optionen stehen zur Verfügung: - NOTEPAD: Der elektronische Notizblock stellt dem Benutzer beliebig viele Seiten (beschränkt nur durch die Diskettenkapazität) zur Beschriftung zur Verfügung. Jede Seite faßt 8 Zeilen mit jeweils 32 Zeichen.
- PHONEBOOK: Vergleichbar mit NOTEPAD. Hier sollen Telefonnummern abgespeichert werden. Eine Seite hat das Format 32 Zeichen x 12 Zeilen.
- CALENDAR: Kann als Terminkalender verwendet werden. Das Programm stellt 14 Tage im voraus zur Verfügung.
- DIR: Listet das Disketten-Directory auf.
- VIEW: Mit diesem Programmteil kann man sich Diskettenfiles ansehen. Jeweils 128 Bytes werden als Block auf dem Monitor dargestellt.
- CALCULATOR: Die zu Anfang schon genannte Taschenrechner - Funktion wird auch von WRITE HAND MAN angeboten. Allerdings wird der Rechner nicht grafisch dargestellt, sondern existiert nur im Speicher. Für kleinere Rechenaufgaben geeignet.
- KEYS: Mit dieser Option kann man sich z.B. Funktionstasten selbst definieren.
- HEX: Eine weitere Rechnerfunktion, die nur Grundrechenarten erlaubt, dafür aber entweder dezimal oder hexadezimal anwendbar ist.
- ASCII: Auch diese Option wurde dem großen Vorbild abgeschaut. Aufgerufen wird damit eine ASCII-Tabelle, was besonders Programmierer interessieren dürfte. Aus der englischen Anleitung kann man entnehmen, wie die jeweilige Option gesteuert wird. Wer hier Komfort erwartet, wird enttäuscht. Alle Eingaben und Steuerungen werden über Tastenkombinationen eingeleitet, als Einsteiger ist man völlig auf die Anleitung angewiesen.
Im Test auf einem CPC 464 und einem JOYCE PCW 8256 lief WRITE HAND MAN einwandfrei. Trotzdem gibt es Negativmerkmale, die ich hier nicht verschweigen will. Aus Speicherplatzgründen kann das Programm die einzelnen Optionen nicht im Rechner ablegen. Wird eine Option aufgerufen, muß diese also erst von Diskette nachgeladen werden. Permanent im Speicher stehen nur die Grundroutinen und das Hauptmenue. Das alleine stellt aber noch keinen Nachteil dar. Schlimmer ist eine Eigenschaft, die immer dann auf taucht, wenn man WRITE HAND MAN initialisiert hat und dann ein anderes Programm bearbeitet.
Beispiel: Man spielt mit seinem JOYCE gerade Schach und möchte einen besonders tollen Zug im NOTEPAD festhalten. Kein Problem, auf Tastendruck erscheint auf dem Bildschirm das Hauptmenue. Bevor man jetzt NOTEPAD aufruft, muß natürlich erst die Quelldiskette eingelegt werden. Dann können die Einträge vorgenommen werden. Auch der Ausstieg aus WRITE HAND MAN erfolgt auf Tastendruck. Das im Speicher enthaltene Schachprogramm wird von diesen Arbeiten nur in einer Weise beeinträchtigt. Die Bildschirmdarstellung ist zerstört. Das Schachprogramm läuft weiter, man sieht aber vom Schachbrett nicht mehr viel. Das macht die vielen Vorteile von WRITE HAND MAN fast zunichte. Da sollte sich der Hersteller unbedingt etwas einfallen lassen. Wenn man sich auf den Einsatz ohne zweites Programm beschränkt, bietet WRITE HAND MAN allerdings Optionen, die man bald nicht mehr vermissen möchte.rlich erst die Quelldiskette eingelegt werden. Dann k RK, CPCAI
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