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Joyce Format für CPC 6128 (Computer Partner) | Applications Divers |
Der Joyce arbeitet mit dem Betriebssystem CP/M Plus. Dieses läuft auch auf dem CPC 6128. Außerdem verwenden beide Rechner als Drive A ein einseitiges 3"-Laufwerk. Die Diskettenformate sind jedoch verschieden. Auf dem Joyce gibt es für Drive A das Stan-dard-Joyce-Format; der CPC benutzt das System-bzw. das DATA-Format. Der Joyce kann Disketten in CPC-Formaten lesen und schreiben, umgekehrt ist dies aber nicht möglich. Das BIOS des Joyce-Betriebssystems enthält DPBs (Diskparameterblöcke) für die diversen Formate sowie eine komfortable LOGIN-Routine, die das Format beim ”Login” der Diskette ermittelt und dann den entsprechenden DPB bereitstellt. (Zu berücksichtigen ist dabei noch, daß beim Joyce auf Drive B auch ein zweiseitiges Format mit 80 Spuren verwendet werden kann.) Das Formatierprogramm schreibt die erforderliche Information für die Joyce-Formate auf den ersten Sektor der ersten Spur. Das BIOS des CPC 6128 bietet zwei DPBs und eine einfache LOGIN-Routine. Diese liest einen Sektor der ersten Spur und stellt fest, ob die Sektornummern mit hex 4 oder hex C beginnen. Dementsprechend wird der DPB für das System- bzw. DATA-Format geladen. Eine andere Numerierung wird als ”bad format” zurückgewiesen. Da die Sektoren des Joyce-Formates von 01 bis 09numeriert sind, ist klar, daß der CPC dies nicht akzeptiert. Man kann jedoch das CPC-BIOS so abändern, daß das Joyce-Format erkannt und ein DPB dafür geladen wird. Am einfachsten läßt sich dies durch einen Patch des System-Files (C10CPM3.EMS) erreichen. Da dort nur zwei DPBs Platz finden, muß man dann auf das DATA-Format verzichten. (Jetzt wird dieses als ”bad format” zurückgewiesen.) Zu beachten ist noch folgendes: Eine Sektornumerierung, deren erste Hexadezimalstelle Null ist, wird als Joyce-Format angesehen! Man sollte also nicht versehentlich eine Diskette in einem anderen Format mit der gleichen Eigenschaft verwenden (z.B. IBM-Format). Der Patch des System-Files wird mit dem Programm ”SID” gemäß dem abgedruckten Protokoll ausgeführt (S-Command). Mit den geänderten Speicherstellen 1172H bis 118EH verkündet die Einschaltmeldung jetzt, daß auch das Joyce-Format akzeptiert wird. An den Speicherstellen 0DE AH, 0DF2H und 0DF9H erfährt der 2. DPB im System eine Umwandlung auf das Joyce-Format. Der Patch in 0E17H verändert die LOGIN-Routine. Hier steht im Original ein JNZ-Befehl, d.h., wenn die vorhergehende Prüfung auf Sektornummer hex C nicht erfolgreich war, geht es zur ERROR-Routine. Im anderen Falle wird der 2. DPB (im Original DATA-Format) geladen. Der Patch erzeugt einen JZ-Befehl, d. h., bei hex C taucht ein Error auf; sonst wird der 2. DPB (jetzt Joyce-Format) geladen. Nach dem Zurückschreiben des gepatchten System-Files wird noch der Dateiname geändert, um Verwechslungen mit der Originalversion zu vermeiden. Das kann in beliebiger Weise erfolgen, da das Boot-Programm für das System-File jede Datei mit der Extension .EMS lädt. Daß man den Patch nur an einer Kopie des System-Files ausführt, muß wohl nicht besonders betont werden (Diskette im Systemformat mit Boot-Programm). Bekanntlich lassen sich dem einen vorhandenen "physikalischen” Laufwerk des CPC 6128 die ”logischen” A und B zuweisen. Nach dem Aufruf von Drive B wird dann je nach der verwendeten Diskette das System- oder das Joyce-Format ”eingeloggt”. Dann kann man Dateien in beide Richtungen mit PIP kopieren und auch normale CP/M-Programme auf einer Joyce-Diskette laufen lassen. Sie dürfen natürlich keine Joyce-spezifischen Eigenschaften verwenden. Auch auf Drive A läßt sich das Joyce-Format einloggen, und man hat dann die Möglichkeit, z.B. auf dem CPC von einer Joyce-Diskette auf eine andere zu kopieren. H. G. Sanner , Computer Partner
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