Neue Befehlserweiterung für die Schneider-Reihe Obwohl der Basic-Dialekt der CPC-Rechner schon sehr leistungsstark ist, gibt es immer noch einzelne Befehle, welche der Grafikprogrammierer vermißt. Diesen Nachteil versucht nun Ultra-Basic völlig auszugleichen. Je nach Schneider-Version stehen dem Programmierer zwischen 68 und 78 neue Befehle zur Verfügung. Damit die mittels Ultra-Basic geschriebenen Programme jedem Benutzer zugänglich gemacht werden können, ohne daß dieser selbst über Ultra-Basic verfügt, wird ein spezielles Runtime-Modul mitgeliefert. Dieses bietet zusätzlich einen wirksamen Break/List-Schutz, jedoch ist Programmieren mit diesem Programmteil nicht möglich. Da Ultra-Basic den Speicherbereich ab $8000 aufwärts belegt, schrumpft der freie Programmspeicher auf 32kBytes zusammen, was allerdings angesichts der zahlreichen Befehle uninteressant sein dürfte. Alle Befehle von Ultra-Basic wurden als RSX-Erweiterung ausgelegt, wodurch leidereine etwas umständliche Stringvariablen-Übergabe nicht vermeidbar ist. Neben der Erweiterung von Befehlen wurde auch das Verzeichnis der Fehlermeldungen erweitert. Die zusätzlichen Fehlermeldungen können jederzeit vom Programm über eine Variable abgerufen werden. Bei den zusätzlichen Befehlen handelt es sich nicht nur um Grafik-Befehle, sondern auch Disketten-, Maschinensprach-und RS232-Schnittstellen-Be-fehle wurden in das Paket mit integriert. Um Ihnen einen Überblick zu geben, habe ich die einzelnen Befehle mit einer kurzen Beschreibung aufgelistet: - AMSDOS : Dieses Kommando schaltet das Turbo-Dos ab.
- CLEAN : Dieser Befehl räumt die Diskette auf, indem alle „BAK” Dateien gelöscht werden.
- DCAT : Alle gelöschten Files werden wieder aufgelistet. Falls noch keine Sektoren überschrieben wurden, können diese wieder gerettet werden.
- FORMAT : Dieser Befehl dient zum Formatieren einer ganzen Diskette.
- READ : Ein bestimmter Sector wird von der Diskette in einen Buffer gelesen.
- RECREAD : Mit diesem Befehl können einzelne Bytes eines Files gelesen werden.
- RECWRITE : Dieser Befehl dient zum Erzeugen von Random-Access-Files, und stellt das Gegenstück zu RECREAD- Befehl dar.
- SHOW : Der Buffer wird auf Drucker ausgegeben.
- TRFORM : Formatieren einzelner Teile
- TURBO : Die Geschwindigkeit des Diskettenbetriebssystems wird um 25% erhöht.
- WRITE : Ein bestimmter Sektor wird abgespeichert.
- DEEK/DOKE : 16 Bit PEEK und POKE
- MDUMP : Speicherbereich wird als DUMP ausgegeben.
- RDEEK : ROM wird ausgelesen.
- RDUMP : ROM wird als DUMP ausgegeben.
- ROMREF : Dieser Befehl sucht in allen Roms nach der Ausführungsadresse eines RSX-Befehles.
- RPEEK : ROM wird ausgelesen (1 Byte).
- RSXREF : Wie ROMREF, jedoch für RAM-Bereich.
- STREEK : Ein String wird ausgelesen.
- STROKE : Ein String wird beschrieben.
- BANK/BCOPY : Beim 6128 läßt sich der zusätzliche Speicher als Bildschirmspeicher verwenden.
- CIRCLE : Ein Kreis wird gezeichnet.
- COPYCHR : Zeichen werden vom Bildschirm gelesen.
- FAST : Die Bildschirmausgabe in Mode 2 wird beschleunigt.
- FILL : Flächen werden mit einer Farbe gefüllt.
- FRAME : Warteschleife auf Strahlenrücklauf.
- GMODE MODUS AND/XOR/OR wählen. GPAPER/GPEN Farben werden gewählt.
- INVERSE : PEN und PAPER-Farbe wird ausgewechselt.
- PAN/SCROLL : Bildschirm wird gescrollt.
- TRANSP : Transparent-Modus einschalten.
- ZOOM : Die obere Hälfte des Schirmes wird in Y-Richtung vergrößert.
- RSBASE/RSBAUD/RSIN/ RSOUT/RSPARAM/TESTIN/TESTOUT : Befehle für die Hardware-RS-232-Schnittstelle.
- BREAKON/BREAKOFF : ESC-Taste ausschalten bzw. einschalten.
- CLI : Eingabepuffer wird gelöscht.
- CURSON/CURSOFF : Cursor ein- bzw. ausschalten.
- HCOPY/TCOPY : Grafik- bzw. Textausdruck.
- HELP : Listet alle Befehle mit Syntax auf.
- INIT : Tastatur und Bildschirm wird wieder in den Einschaltzustand gesetzt.
- LPRINT : Ausgabe auf Drucker
- PAUSE/WAIT : Kurze Programmunterbrechung
- VPRINT : Zeichen in beliebiger Größe ausgeben.
Neben den aufgeführten Befehlen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer leistungsstarker Kommandos. Aus Platzgründen haben wir unsere Liste nur auf die interessantesten Befehle beschränkt. Man kann sicherlich sagen, daß Ultra-Basic zu den leistungsstärksten Schneider-Erweiterungen auf dem deutschen Markt gehört. Besonders RUNTIME, welches das Vertreiben der erstellten Programme gestattet, dürfte bisher einmalig sein. Außerdem wird das Umschreiben von CPC 664- bzw. -6128 Programmen auf den 464 erheblich erleichtert.- Positiv: Befehle des 664 werden vollständig in das 464-Basic implementiert. Schnellerer Diskettenzugriff.
RUNTIME frei von Rechten. Ausführliches Handbuch. - Negativ: Im Demo trat Fehlermeldung auf (offensichtlich wurde dieses auf dem 6128 entwickelt).
Frank Brall , ASM |
