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Proportionalschrift auf dem Monitor | Proportionalschrift (Teil 2) |
Was selbst manche Drucker nicht können: mit unserer Serie bringen Sie Ihrem CPC neue Schriften bei. Das hier abgedruckte Programm ermöglicht es Ihnen, auf dem CPC Texte in Proportionalschrift auszugeben, und zwar in allen drei Bildschirmmodi. Es läuft auf allen drei CPCs von Cassette oder Diskette. Zunächst sei kurz erklärt, was Proportionalschrift überhaupt ist. Normalerweise werden auf dem CPC alle Buchstaben in einer Breite von acht Pixeln ausgegeben. Das A nimmt also auf dem Bildschirm den gleichen Raum ein wie das i, obwohl das i wesentlich schmaler ist. Das hat zwei entscheidende Nachteile. Erstens sieht das nicht sonderlich gut aus, zweitens wird auf dem Bildschirm unnötig Platz verschwendet. Bei Proportionalschrift dagegen hat jeder Buchstabe eine individuelle Breite. Das führt zu einer schöneren Darstellung und einer besseren Platzausnutzung. In Proportionalschrift passen in Mode 1 anstelle der üblichen 40 Zeichen im Durchschnitt ca. 60 in eine Zeile. Die Lesbarkeit der Zeichen wird dadurch keineswegs beeinträchtigt. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, müssen Sie Listing 1 eintippen. Dieses erzeugt das notwendige Maschinenprogramm. Dann wäre noch ein eigener Zeichensatz zu erstellen. Wer das zu aufwendig findet, tippt Listing 2
Das Maschinenprogramm belegt den Speicherplatz von Adresse 41900 bis 42599, ist also 700 Bytes lang. Um es zu laden, tippen Sie folgendes ein: MEMORY 41899:LOAD "PROP.MC”Repräsentation des Zeichensalzes Beim Proportionalzeichensatz handelt es sich nicht um den normalen des CPC, sondern um einen neuen, vom Benutzer ent worfenen. Dieser muß nicht komplett sein, also 256 Zeichen umfassen. Der Anwender kann den Bereich auswählen, der für ihn interessant ist. Der Zeichensatz selbst ist wie der normale des CPC gespeichert. Jedes Zeichen benötigt acht Bytes, die von oben nach unten abgelegt sind. Die ersten acht Bytes im Zeichensatz sind für den ersten Buchstaben des Bereichs reserviert, die zweiten acht für den zweiten Buchstaben usw. Außer dem Zeichensatz sind noch Informationen abgelegt, welche die Breite der einzelnen Zeichen angeben. Pro Zeichen ist dafür ein Byte vorgesehen. Es folgt also ab einer vom Benutzer wählbaren Adresse zunächst die Breite des ersten Zeichens des Bereichs, dann die des zweiten usw. Mit Hilfe dieser Informationen läßt sich ein eigener Zeichensatz erstellen. Sie können natürlich auch den aus Listing 2 verwenden oder den in der nächsten Ausgabe abgedruckten Zeichensatzeditor benutzen. Beim Zeichensatz in Listing 2 sind die Buchstaben in einer sehr dünnen Strichstärke gehalten. Dies sieht in den Bildschirmmodi 1 und 0 gut aus, in Mode 2 ist die Schrift allerdings nicht mehr gut leserlich. Sie sollten deshalb auf eine Verwendung des Zeichensatzes in Mode 2 verzichten. Nach dem Laden des Maschinenprogramms müssen Sie den Zeichensatz und die Informationen in den Rechner laden. Dabei ist natürlich vorher mit MEMORY der Speicherbereich zu schützen, den diese Files belegen. Sie können Zeichensätze und Informationen an eine beliebige Stelle im Rechner laden. Allerdings dürfen sich diese nicht gegenseitig oder mit dem Maschinenprogramm überschneiden. Näheres zur Verwendung von Zeichensätzen erfahren Sie in der nächsten Ausgabe bei der Anleitung zum Zeichensatzeditor.
Befinden sich Maschinenprogramm, Zeichensatz und die Informationen zur Breite im Speicher, muß ersteres installiert werden. Dies geschieht mit folgendem Befehl: CALL 41900, < par1 >, < par2 >, < par3 >, < par4 > Dem Aufruf des Maschinenprogramms müssen also vier Parameter übergeben werden. Der erste enthält die Adresse, ab welcher der Zeichensatz im Speicher abgelegt ist, der zweite die Adresse der Informationen. Parameter drei nennt die Nummer des ersten Zeichens, Parameter vier die des letzten, das in Proportionalschrift ausgedruckt werden soll. Nach dem Aufruf stehen Ihnen drei neue RSX-Befehle zur Verfügung. Sie sollen nun näher erklärt werden. |PLOCATE. X. Y Die Proportionalschriftausgabe hat einen eigenen Cursor. Dieser kann auf jeden einzelnen Pixel des Bildschirms positioniert werden. Die Eingabe erfolgt genau wie bei den Grafikbefehlen des CPC: X liegt im Bereich von 0 bis 639, Y im Bereich von 0 bis 399. Mit diesem Befehl läßt sich der Cursor einstellen. Seine Position gibt dabei immer die linke obere Ecke an, an der das nächste Zeichen in Proportionalschrift gedruckt werden soll. Befindet sich der Cursor nicht innerhalb des |PRINT, < string > Mit diesem Befehl wird an der aktuellen Position der String ausgedruckt. Dabei gelangen die Zeichen, die proportional erscheinen sollen, auch so zur Ausgabe, die anderen im normalen CPC-Zeichensatz in einer Breite von sieben Pixeln. Die Ausgabe geschieht in der Pen-Farbe (Pixel) und Paper-Farbe (Hintergrund) des aktuellen Fensters. Wird dabei der rechte Rand des aktuellen Textfensters erreicht, erfolgt ein Zeilenvorschub. Gelangt der Cursor in den Bereich unterhalb des Fensters, wird dieses aufwärts gescrollt. Beim Ausdrucken wird die Cursor-Position natürlich immer weiterbewegt. Beachten Sie, daß die Ausgabe völlig unabhängig vom gewählten Grafikfenster und den Grafikvorder- und -hintergrundfarben erfolgt und diese auch nicht abgewandelt werden. Auch die Position des Grafik-Cursors erfährt keine Veränderung. Besitzer eines 664 oder 6128 können den Befehl z.B. einfach mit |PPRINT, ”Dies ist ein Test.” aufrufen. Bei einem CPC 464 muß man diesen Text erst in einen String und dann dessen Stringdescriptor an den Befehl übergeben. Dies geschieht z.B. mit: a$ = "Dies ist ein Test.” |ABSTAND. < Pixel > Nach dem Ausdrucken eines Buchstabens wird der Cursor im allgemeinen um einen Pixel weiterbewegt, damit ein Freiraum zwischen zwei Buchstaben entsteht. Dessen Größe können Sie durch den Befehl lABSTAND, selbst festlegen. Die möglichen Werte liegen zwischen Ound 255. Wird den Befehlen die falsche Anzahl an Parametern übergeben, erscheint die Fehlermeldung "Syntax Error”. Liegen die Parameter im falschen Bereich, wird die Fehlermeldung ”Impro-per Argument” ausgegeben. Im nächsten Teil erfahren Sie mehr über die Erstellung von Zeichensätzen. Dazu wollen wir Ihnen auch einen komfortablen Editor zur Verfügung stellen. Andreas Zallmann , Schneider Magazin |
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