★ PEOPLES ★ WARUM DER CPC 6128 AUF EUROPAS MÄRKTE KAM (SCHNEIDER AKTIV) ★ |
Warum der CPC 6128 auf Europas Märkte kam (Schneider Aktiv) |
Noch in der August-Ausgabe der englischen Computer-Zeitschrift "Computing with the Amstrad" erklärte AMSTRADs Vorsitzender Alan Sugar vollmundig: "Wir haben nicht die Absicht, den 6128 dieses Jahr auf Europas Markt zu bringen. Wir haben mit dem 464 und dem 664 augenblicklich zwei höchst erfolgreiche Computer auf den Markt gebracht und es besteht keine Notwendigkeit, unsere Produktpalette im Augenblick zu erweitern." Auch die englische Schwester-Zeitschrift "AMSTRAD Computer User" übernahm im August die AMSTRAD-Meldung, die Firma wolle mit dem 6128 zunächst ausschließlich auf den amerikanischen Markt, Europa sei erst im Frühjahr nächsten Jahres auf dem Belieferungsplan. Ohne Risiko und unter Vermeidung eigener Investitionen und Geschäftspräsenz wollten die AMSTRAD-Manager den amerikanischen Markt mit ihrem neuen CPC 6128 einnehmen. Das Risiko der dortigen Markteinführung sollte die Chicagoer Computergroßhandlung Indescomp Incorporation übernehmen und es sollten bereits lukrative Geschäftsbande mit dem großen amerikanischen Computerhandel Sears Roebuck & Company, deren Geschäftsfilialen sich ausschließlich in Hauptverkaufs-straßen befinden, geschlossen worden sein. Was nun Englands CPC-Manager bewogen haben mag, ihre Verkaufsstrategie, die zunächst die amerikanischen Dollar dem Wert der Währungen europäischer Kunden vorzuziehen gedachte, mit einer abrupten 360-Grad-Kehrtwendung zu ändern, kann man nur hinter den Kulissen munkeln hören. Demnach soll der CPC 6128 auf dem amerikanischen Markt, auf dem ein mörderischer Wettbewerb im Computerbereich herrscht, wegen kühler Aufnahme dieses von AMSTRAD hochgelobten Produkts seitens der amerikanischen Käufer, die höhere technische Standards und Speicherkapazitäten gewohnt sind, wohl doch nicht so angekommen sein, wie erwünscht. Die Folge davon soll ein rasches Rückbesinnen der Engländer auf den auch nicht gerade zu verachtenden Portemonnaie-Inhalt der Käufer mit DM und Franc gewesen sein. Und siehe da: Das, was erst für den europäischen Markt (noch) zu gut war, dann aber die Amerikaner offenbar doch nicht wie gedacht vom Stuhl reißen konnte, ist auf einmal doch gut genug für uns. Was die Marktstrategen dazu bewogen hat, sich die heimischen Käuferschichten mit gleich drei Produktvarianten, die sich gegenseitig in der Werbung überholen, und allenfalls eine bedingte Abwärtskompatibilität von Programmen bieten, zu verärgern, kann man nur ahnen. Denn das, was weder in Hardware noch Software voll untereinander kompatibel ist, verspricht eine "Spreizung" des Absatzmarktes für Software und Zubehör. SA (B1)
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