★ AMSTRAD CPC ★ ROMANTIC ROBOT ★ |
SOFTOGRAPHIE ★ COMPANY ★ ROMANTIC ROBOT | ROMANTIC ROBOT (ASM |
Die englische Firma ROMANTIC ROBOT gibt es schon länger als manches andere Softwarehaus auf der Insel. Angefangen hat alles 1983, als Alexander Goldscheider das vielseitige Unternehmen gründete. Bis dahin hatte sich Alexander mit Musik beschäftigt, zwei Platten selbst herausgebracht und an vielen anderen mitgearbeitet. Doch seine Instrumentalmusik brachte nur mäßigen Erfolg. Alexander beschloß umzusteigen , womit zumindest der Anfang gemacht war. Es gab nur noch ein Problem: Was sollte er tun, auf welches Gebiet sollte er fortan seine Aktivitäten verlagern? Die Lösung ergab sich eigentlich mehr zufällig: Von seinem ersten selbstverdienten Geld kaufte sich Alexander einen Sinclair ZX Spectrum zum damaligen Preis von etwa 700 Mark. Und wer erinnert sich nicht mit Wehmut an sein erstes Spiel zurück? Alexander begeisterte sich für Ground Attack, eine Art Scramble, und von da an für den Computer überhaupt. Zu dieser Zeit lernte er seinen jetzigen Partner bei ROMANTIC ROBOT kennen, Ondrej Korinek. Ondrej hatte seinerzeit bei KEMPSTON gearbeitet. Wie man weiß, stellte KEMPSTON schon recht nützliche Drucker- und Joystickinterfaces her, die so manchem Computer-Freund schon das Leben erleichterten. Auch Ondrej arbeitete an solchen Interfaces.. Alexander Goldscheider und Ondrej Korinek schlossen sich zusammen. Ondrejs legendäres Kopierprogramm Trans Express für den Spectrum wurde alsbald von der gemeinsamen Firma vertrieben. Trans Express erhielt in England sehr gute Kritiken und brachte den erhofften Erfolg, nicht zuletzt auch wegen seiner vielseitigen Anwendbarkeit. Trans Express konnte etwas mehr als die damals im Handel erhältlichen Kopierprogramme. ROMANTIC ROBOT's Motto war und ist, immer das Beste zu machen. Es folgte Music Typewriter für den Spectrum, das seinerzeit ebenfalls sehr gute Kritiken erhielt. Es wurde von dem Tschechen B. Mikol(a)sek geschrieben. Eine internationale Besetzung kam zustande. Das Angebot sollte nun durch Spiele erweitert werden, Doch die freien Programmierer machten sich rar, besonders die aus Deutschland, wie Alexander auch heute noch beklagt. Schließlich wurde das Labyrinthspiel Wriggler ins Angebot aufgenommen. Als Bonus gab man auf der B-Seite der Computerkassette noch einen selbstkomponierten Soundtrack von Alexander Goldscheider dazu. Auch Wriggler verkaufte sich sehr gut. Man spezialisierte sich zunächst auf den ZX Spectrum. Doch die Ideen gingen Alexander noch lange nicht aus! Der nächste Knüller solte aus dem Hardware-Bereich kommen. Der Markt schrie nach einem Interface, mit dem man sich von den immer raffinierter geschützten Programmen Sicherheitskopien erstellen konnte. Nach Alexanders Ideen wurde das Multiface One von Ondrej Korinek entwickelt und gegen Ende 1985 auf den Markt gebracht. Das Multiface One hatte einige Features mehr zu bieten als die Konkurrenzprodukte. Die hohe Qualität und die 100%ige (!) Kompatiblität zu den vorhandenen Programmen trugen dazu bei, daß sich das Multiface One gegen die Konkurrenzprodukte durchsetzte; vorerst nur in England, denn durch den hohen Marktanteil des Spectrums in England wurden auch entsprechend viele Interfaces verkauft. Von links nach rechts: Allin Edwards, Alexander Goldscheider, Philipp Goldscheider. Doch während in England die Herstellung und der Vertrieb von dem Drei-Mann-Unternehmen ROMANTIC ROBOT durchgeführt wurde, fehlte für Deutschland noch der große Vertrieb. Damit die Deutschen nicht ganz auf diese Produkte verzichten mußten, übernahm Alexanders Bruder Philipp den deutschen Vertrieb. Trotz geringen Personalaufwandes ging das sehr gut und auch sehr schnell. Dazu später noch etwas mehr. Erst nach einigen Monaten aber wurden Firmen, wie z.B. T.S. Datensysteme in Nürnberg, auf das interessante Modul aufmerksam und begannen, es in ihr Angebot aufzunehmen. Parallel dazu läuft noch der Vertrieb über ROMANTIC ROBOT in Frankfurt, Langsam begann sich das Multiface One in Deutschland zu etablieren. Nicht zuletzt auch deswegen, weil es ständig weiterentwickelt und verbessert wurde. Dazu lief bzw. läuft es in Deutschland (fast) außer Konkurrenz, und die konnte auch mit der umfangreichen Ausstattung des Multiface nicht mithalten. Als Sinclair 1986 den Spectrum 128 auf den Markt brachte, ließ ROMANTEC ROBOT nicht lange auf seine Antwort warten: Das Multiface 128 erschien. Im großen und ganzen besaß es die Funktionen des Multiface One, zusätzlich aber noch einige Funktionen, die speziell auf den Spectrum 128 abgestimmt waren. Der Spectrum war nun gut versorgt. Doch auch für den Schneider sollten die Produkte nicht fehlen! Man begann, Wriggler für den Schneider zu konvertieren, doch nur mit mäßigem Erfolg. Inzwischen war die Firma auf fünf Mitarbeiter angewachsen. Die Schneider-User sollten nicht länger auf ein Multiface warten, das Multiface Two (siehe ASM 5/87) wurde entwickelt. Das Multiface Two wurde En England übrigens mit dem „Goldenen Schraubenzieher“ für die beste Schneider-Peripherie des Jahres ausgezeichnet! Doch die innovativen Ideen hörten nicht auf. Das Multiprint, ein Multifunktions-Druckerinterface für den Spectrum, sowie Genie, ein Disassembler speziell für das Multiface One und 128, runden die Produktpalette ab. Wollen Sie noch mehr hören? Da gibt es noch RODOS, das „ROMANTIC-ROBOT-Disc-Operating-System“ für den Schneider mit Diskette und Romboard. RODOS ist eine Rom-Erweiterung, die mit dem AmsDos zusammenarbeitet und wie alle Produkte einige (insgesamt 54) sinnvolle Zusatzfunktionen anbietet. Der nächste Knüller wird sicherlich Lifeguard, das ähnlich wie Genie im Speicher des Multiface Platz findet. Von dort sucht es selbständig auf vier verschiedene Arten Unsterblichkeits-pokes! Der Preis: ca. 25,- DM. Auch der Spectrum +3 hat inzwischen sein Multi-Interface, das Multiface+3. Fürdas Multiface Two gibt es demnächst einen Schalter, der das Interface an/ausschaltet. Somit dürfte höchste Kompatibilität gewährleistet sein. An guten Ideen mangelt es bei ROMANTIC ROBOT wirklich nicht. Doch die deutschen Spectrum- und Schneider-Besitzer wissen im Gegensatz zu den Engländern offenbar noch gar nicht, was man alles mit dem Computer machen kann, wenn man die richtige Peripherie besitzt. Oder gibt es hierzulande etwa eine Art „Berührungsangst“, schreckt man gar vor neuen Ideen zurück? Gründe gibt es jedenfalls keine,denn neben den Produkten fällt ROMANTIC ROBOT auch durch einen, anscheinend gar nicht so selbstverständlichen, guten Kundenservice auf. Briefe, schriftliche Anfragen sowie Bestellungen bleiben meist nur zwei bis drei Tage unbeantwortet; defekte Geräte werden fast ausnahmslos ausgetauscht! Selbstverständlichkeit am Rande: Auf die Hardware erhält der Kunde sechs Monate Garantie! Man wird von ROMANTIC ROBOT also in der Zukunft noch einiges hören, aber das Angebot ist ja derzeit auch schon . sehr umfangreich. Man sollte aber nicht darauf warten, sondern sich selbst schnellstens über die Produkte informieren. Der daraus gewonnene Nutzen könnte nämlich höher sein als anfallende Telefon- oder Portokosten. Peter Braun, ASM |