Entdecken Sie ROM Mit »ROM-Plus« erhalten Sie neben erhöhtem Komfort auch mehr freien Speicherplatz. Ohne Wartezeiten stehen Ihnen selbst umfangreichste Programme zur Verfügung. Es ist eigentlich traurig, daß sich erst jetzt, anderthalb Jahre nach Erscheinen des ersten Schneider-Computers, Firmen finden. die dem Anwender dieser Computer eine hervorragende Eigenschaft zugänglich machen. Die Rede ist von den Extension-ROMs. Wie einigen CPC-Besitzern bekannt sein dürfte, können bis zu acht sogenannte Vordergrund-ROMs ins Betriebssystem eingebunden werden. Sie sind in der Lage, bereits beim Einschalten des Computers die Kontrolle sämtlicher Funktionen zu übernehmen. Interessant ist diese Anwendung vor allem für den Einsatz von Programmiersprachen. wie beispielsweise Assembler oder Pascal, weil zum einen die Ladezeiten vom externen Speichermedium (Kassette oder Diskette) entfallen, zum anderen der Arbeitsspeicher (RAM) des Computers nicht unnötig gefüllt wird. Wenn für diesen Zweck ein Vordergrund-ROM mit seiner Kapazität von maximal 16 KByte nicht ausreicht, können die restlichen Programmteile in einem oder mehreren der 252 möglichen Hintergrund-ROMs aufgerufen werden. Dadurch ist es möglich, den festen Programmspeicher um fast 4 Megabyte (exakt 4032 KByte!) zu erweitern. Die getestete ROM-Box mit dem klangvollen Namen »ROM-Plus« verfügt über insgesamt sechs Steckplätze. die jeweils ein ROM mit 8 bis 16 KByte (64 bis 128 KBit) Kapazität aufnehmen. Ein DIP-Schalter (im Bild links neben dem Platinenstecker sichtbar) erlaubt, je nach Wunsch eines der ROMs zu selektieren und die anderen vor dem Betriebssystem zu »verstecken«. Die Wahl des Steckplatzes entscheidet über die Nummer des jeweiligen ROMs und somit über dessen Priorität. Auf einer Schmalseite befindet sich ein Schacht, in den ein zusätzliches ROM-Magazin eingeführt werden kann. Sinnvoll erscheint dies für Programme, die seltener benötigt werden. Leider mangelt es noch an entsprechenden Angeboten der Softwarehersteller, so daß der Anwender gezwungen ist, seine ROMs selber herzustellen, was zumeist eine Anpassung der Software, in jedem Falle aber die Anschaffung eines EPROM-Brenners erfordert (Informationen dazu fanden Sie in unserem EPROM-Kurs, ab Happy-Computer 3/86 bis Ausgabe 6/86). Einer der wenigen Anbieter für ROM-Software ist die britische Firma Amor (vielen sicherlich bekannt durch den Assembler »MAXAM«). Die gesamte Bedienungsanleitung des ROM-Plus besteht aus einem kleinen Aufdruck auf der Außenseite der Verpackung. Sie ist demzufolge arg knapp ausgefallen, obwohl man ihr zugute halten muß, daß sie wenigstens in deutscher Sprache verfaßt wurde. Besitzer eines CPC 6128 sollten der aufgedruckten Information. ROM-Plus sei auch an ihrem Computer verwendbar. mißtrauen. Ohne Austausch der Steckverbindung zum Computer ist leider nichts zu machen. Das liegt daran, daß die englische Version, wie bei uns die Modelle 464 und 664, mit Platinensteckern ausgerüstet ist. An diesem Anschluß hängt dann das etwa 30 Zentimeter lange Flachbandkabel zur Modulbox. Die Platine ist sehr professionell und sauber aufgebaut. Auch das Gehäuse hinterließ einen stabilen Eindruck, so daß der Preiß von umgerechnet zirka 150 bis 170 Mark gerechtfertigt scheint. (Michael Bauer/Ja) , Happy Computer 6/86 | Heißer Ofen Hardware-Freaks und Systemverbesserer haben sicher schon lange darauf gewartet. Endlich ist es soweit: Die eisten EPROMer für die Schneider-Computer 464 und 664 sind auf dem Markt. Lohnt sich die Anschaffung? Da sich der hier vorgestellte EPROM-Brenner nur mit einem speziellen Parallel-Interface des gleichen Herstellers betreiben läßt, widmen wir uns zunächst ihm. Im grauen Industriegehäuse treiben zwei Z80-P10s jeweils zwei 8 Bit breite Ein-/Ausgabeleitungen. Diese insgesamt 32 Leitungen erlauben komplexe Steuerungen. Der Anschluß erfolgt über ein kurzes Flachbandkabel mit Platinenstecker. Leider ist der Erweiterungsbus der CPCs nicht durchgeführt, was für 464-Benutzer mit externem Floppycontroller ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Die I/O-Signale transportiert ein Flachbandkabel. an dessen Ende ein 50-poliger Stecker für gute Verbindung sorgt. Ein Steckernetzteil übernimmt die Spannungsversorgung des kompletten Systems. Die Programmierung des Interfaces ist in einem mehrseitigen Informationsblatt ausführlich beschrieben. so daß es jedem gelingen müßte. die Steuerung einer Modelleisenbahn oder die Bewässerung seiner Grünpflanzen dem Computer zu überlassen. Doch nun zum eigentlichen Kern unseres Tests. Im gleichen Design. nur etwas flacher, kommt der EPROMer als Ergänzung ins Haus. Er programmiert, die EPROM-Typen 2716, 2732, 2732A, 2764, 27128, 27256 , sowie 2516 , 2532 und 2564. Um die Programmierung möglichst einfach zu halten, liegt dem Gerät eine Kassette mit entsprechender Software bei (gegen 11,50 Mark Aufpreis auch auf Diskette erhältlich). Das Softwarepaket enthält sämtliche zum Brennen notwendigen Programmteile, deren Bedienung durch volle Menüsteuerung relativ einfach ist. Ein kleiner Maschinensprache-Monitor dient der Beeinflussung einzelner Speicheradressen, kann jedoch auch Inhalte ganzer Speicherbereiche in Blöcken von je 128 Byte anzeigen. Daß Zugriffe auf Band oder Diskette möglich sind, sei noch der Vollständigkeit halber erwähnt. Leider ist die Handhabung des Monitors nicht gerade als komfortabel zu bezeichnen. Im Menü steht zur Wahl: Lesen, Programmieren und Verifizieren des EPROMs. sowie ein Test, ob das EPROM völlig leer ist. Bei der Prüfung wird der EPROM-Inhalt mit dem Arbeitsspeicher verglichen. Für die Programmierung lassen sich Start- und Endadresse frei festlegen, wodurch man gezielt einzelne Bereiche des EPROMs brennen kann. Der Brennvorgang erfolgt nicht im Schnellverfahren, sondern mit Impulsen von einer Dauer von 50 illisekunden. Daraus ergibt sich für die größtmöglichen EPROMs (128 KBit) eine Programmierzeit von zirka 14 Minuten. Erhältlich sind die beschriebenen Geräte als fertig bestückte Platinen oder betriebsbereit im Gehäuse. Soll die Anschaffung ausschließlich dem Brennen von EPROMs dienen, erscheint der Gesamtpreis von 423 Mark (377 Mark als Bausatz) ein bißchen hoch angesetzt. Dazu kommt, daß die Software in dieser preislichen Größenordnung ruhig etwas professioneller und anwenderfreundlicher gestaltet sein könnte. Aber an der Funktion selbst ist nichts zu bemängeln. (Michael Bauer/Ja) |
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