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Wortketten v2 (CPC Amstrad International) | Applications Divers |
Herr Gerald Steffens aus Harsewinkel hat diesen Weg eingeschlagen und ein Pogramm eingesandt, daß in der Tat beeindruckende Leistungen zeigt. Es ordnet die Wortliste im Speicher in Form eines Graphen an: Zu jedem Wort existiert eine Gruppe von Zeigern, die die Speicheradressen der benachbarten Wörter angeben. Schreibt man alle Wörter auf ein großes Blatt Papier und verbindet benachbarte Wörter durch Linien, so hat man die Struktur bildlich vor Augen. Den Graphen muß der Rechner nur einmal zu Beginn aufbauen (außer es kommen neue Wörter hinzu), und danach geht die Post ab: Da das Programm die benachbarten Wörter nicht mehr mühsam suchen muß, sondern gleich einen entsprechenden Hinweis im Speicher findet, kann es sich in Windeseile durch den Graphen hindurchhangeln. Weiterhin hilft ein fundierter theoretischer Hintergrund bei der Programmierung: »Die reine mathematische Idee, die übrigbleibt, wenn man das Problem analysiert, findet sich in der Graphentheorie und Kombinatorik wieder«, schreibt Herr Steffens und führt in diesem Zusammenhang den Algorithmus von Dijk-stra an, den er auch in seinem Programm als Grundlage benutzt hat. Alle auf einen Streich! Leider reicht der Platz nicht mehr, um die Methode ausführlich zu diskutieren, deshalb nur soviel: Es handelt sich im Prinzip um einen Labyrinth-Algorithmus, der mit nachtwandlerischer Sicherheit den kürzesten Weg im Graphen ermittelt, und zwar nicht nur zu einem vorgegebenen Zielwort, sondern gleich zu allen erreichbaren Punkten. Es ist schon beeindruckend, zu sehen, wie das Programm nach Eingabe des Startwortes eine Liste aller überhaupt nur möglichen Zielwörter ausspuckt, mitsamt der minimalen Schrittzahl, in der sie erreicht werden können. Nach Eingabe eines der Wörter wird dann prompt die dazugehörige Kette geliefert. Natürlich hat man auf diese Weise auch gleich eine große Anzahl potentieller Aufgaben zur Auswahl — also das ideale Programm für eine Rätselzeitschrift! Das Listing besteht aus zwei Teilen. Zuerst wird der Lader für den Maschinencode abgetippt und gespeichert. Auf Kassette muß direkt danach das Hauptprogramm mit dem Dateinamen
Korrektur: Ein falsches Wort wird gegen das richtige ausgetauscht. Einstieg ins Suchprogramm: Eingabe des Start- und Zielwortes. Zurück ins Hauptmenue kommt man durch Drücken von ENTER ohne eine vorherige Eingabe. Damit liegt nun ein nahezu perfektes Wortketten-Programm vor, und es bleibt eigentlich nur noch, allen Lesern zu danken, die - genannt oder ungenannt — in ihren Beiträgen das Problem von allen Seiten beleuchtet, analysiert und schließlich gelöst haben. Durch ihre tatkräftige Mithilfe ist diese Folge des Software-Experiments erst möglich geworden. Bevor der Vorhang fällt, soll aber noch ein verblüffender Trick vorgestellt werden, den sich ebenfalls Herr Steffens ausgedacht hat. Der Sreenhot auf der Seite 114 zeigt die bekannten Apfelmännchen-Strukturen (siehe 1. Folge) und wurde von einem CPC aufgenommen. Auf den ersten Blick bietet es nichts Neues, doch bei näherem Hinsehen wird der Fachmann stutzig: Ohne Zweifel wurde das Bild in MODE 1 erzeugt, stellt aber 10 Farben gleichzeitig dar! Sieht man das Programm bei der Arbeit, so wird sofort klar, daß es ohne die bekannten Verfahren wie Pixelraster oder Screen-Split auskommt, und selbst mit allen Wassern gewaschene CPC-Speziali sten verfallen hier in tiefes Grübeln: »Wie zum Teufel hat er das bloß gemacht?« Nun, wir werden sehen — vielleicht verrät uns der Autor den Trick in einer der nächsten Ausgaben von PC International ...
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