Laser Basic ist im eigentlichen Sinne eine Basic-Erweiterung, die die grafischen Eigenschaften des CPCs erweitert. Allerdings geschieht dies in einem solchen Maße, daß man hier beim besten Willen nicht mehr von einer gewöhnlichen Erweiterung sprechen kann. Laser Basic wurde direkt zur Entwicklung von Spielprogrammen konzipiert und bietet hier mit über 200 neuen Befehlen einen so komplexen Leistungsumfang, daß man das Programm eher schon als Games-Designer bezeichnen kann. Die 200 Befehle splitten sich auf in einen großen Block zur Spritedarstel-lung und bieten hiervon Bewegungsund Animationsroutinen über Vergrößerungsbefehle bis hin zu Kollisionsabfragen mit allem, was sich am Bildschirm darstellen läßt, so ziemlich jede Möglichkeit, die man sich überhaupt vorstellen kann. Da die Abarbeitung der Sprites direkt über Manipulationen der Bitmap erfolgt, tritt auch bei 20 gleichzeitig am Bildschirm bewegten Sprites noch keine nennenswerte Zeitverzögerung oder Flimmern auf. Ein komfortabler Sprite-Editor erleichtert das Erstellen dieser Grafiken in beliebiger Größe und Farbwahl. Die restlichen Befehle ermöglichen die bekannten Bildschirmmanipulationen wie Banking, Splits, Mehr-fachmodes usw. Außerdem gibt es noch Befehle zur Interruptsteuerung von Programmen und Tonfolgen. Hat man einmal alle Interrupts des Basic gestartet, so kann man am Bildschirm im Direktmodus 20 animierte Sprites in mehreren Modes bewegen und dazu noch eine tolle Hintergrundmusik laufen lassen, ohne ein einziges Mal RUN eingegeben zu haben. Laser Basic scheint tatsächlich das ultimative Tool für den Spieleprogrammierer zu sein. Neben dem eigentlichen Basic ist gleich noch ein passender Compiler für die neuen und alten Befehle des CPC erhältlich, mit dem man aus seinen Laser Basic-Programmen, Stand-Alone-Spiele machen kann, die die eigentliche Erweiterung nicht mehr benötigen, frei von Copyrights sind und vermarktet werden können. Bei Ocean in Arbeit befindet sich noch ein Screendesigner und ein Soundeditor, mit denen der Umgang mit dem ganzen System noch vereinfacht werden soll. Allerdings hat eine so große Anzahl von Befehlen auch einen riesigen Nachteil. Um nicht unnötigen Speicherplatz zu verschwenden, hat man sich bei den Befehlsnamen auf drei Buchstaben-Kommandos beschränkt. Bei 200 Befehlen, die alle MSP, LSP, CLI oder SOO heißen, kann selbst ein versierter Programmierer ins Schwitzen kommen, da sich von den Kommandoformen auf die Auswirkung des Befehls keinerlei Schluß mehr ziehen läßt. Aber es gibt ja ein 150-seitiges deutsches(Ü) Handbuch, welches über die Grundlagen der Spieleprogrammierung und die Anwendung von Sprites im allgemeinen informiert. Bei einer derartig guten und kompletten Befehlssammlung dürfte in den nächsten Monaten mit einem Boom auf dem Spielesektor zu rechnen sein und so manche Spielidee, die im Hinterkopf eines Programmierers herumschwirrte und bislang in Ermangelung der nötigen Programmier-kenntnissc ein Schattendasein fristete, bekommt nun doch noch ihre Chance, irgendwann einmal über den Bildschirm zu flimmern. CPCAI, TM |