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Daß die Ausführungssge-schwindigkeit von Basic-Pro-grammen nicht gerade als berauschend bezeichnet werden kann, ist allgemein bekannt. Aus diesem Grund steigen immer mehr Programmierer auf die Maschinensprache-Programmierung um. Die Wahl hat neben dem Vorteil der enorm schnelle Ausführungszeiten jedoch auch Nachteile. Erstens läßt sich diese Sprache sehr schwer erlernen, zweitens ist die Sprache vom Prozessor abhängig und ist dadurch fast auf jedem Microcomputer neu zu erlernen. Zumindest der erste Nachteil läßt sich durch einen brauchbaren Assembler aus der Welt schaffen. Unter Assembler versteht man ein Programm, welche den sogenannten Befehlssatz in Form von Mnemonics (Abkürzungen) versteht und in den echten Maschinencode übersetzt. Ein Assembler darf nicht mit einem Compiler verwechselt werden, da wirklich in Maschinensprache programmiert wird, jeder Befehl wirklich einem Maschinencode-Befehl entspricht und nicht durch eine Folge von Befehlen ersetzt wird. Auch die Besitzer eines Schneider-Computers haben die Möglichkeit, in Maschinensprache zu programmieren. Schon kurz nachdem dieser Rechner auf den Markt kam, wurden zahlreiche Assembler verschiedener Hersteller für dieses System angeboten. Mittlerweile hat der Käufer eine große Auswahl an Assemblern zur Verfügung, so daß es recht schwer ist, sich für ein bestimmtes Programm zu entscheiden. Trotz dieser großen Auswahl bietet die Firma ARNOR jetztei-nen weiteren Assembler für die Systeme Joyce und CPC 6128 an, nämlich MAXAM II. Jetzt werden sich sicher einige Leser Fragen, wie man das gleiche Programm für so unterschiedliche Systeme gleichzeitig anbieten kann? Die Antwort ist ganz einfach: MAXAM II arbeitet unter dem Betriebssystem CP/M Plus und ist dadurch relativ systemunabhängig. Theoretisch könnte MAXAM also auch auf anderen Systemen genutzt werden. Trotz dieser universellen Programmierung erlaubt das System, fast alle Eigenheiten der Schneider-Serie auszunutzeri. MAXAM II zeigte sich imTestals ein äußerst leistungsstarkes und professionelles Werkzeug. So erlaubt dieser Assembler beispielsweise, echte MAKROS zu definieren. MAKROS sind kleine Routinen, denen eine bestimmte Pseudo-Bezeichnung zugeordnet werden kann., Auf diese Weise ist es möglich, auch in Assembler eine Art eigene Befehle zu verwirklichen. Der Nachteil von Makros besteht darin, daß diese oft zu sehr langen Maschinenprogrammen führen, da jeder MA-KRO-Aufruf durch eine komplette Befehlsfolge ersetzt wird. Neben den MAKROS hält sich der MAXAM II Assemblerstreng an die Standard-Syntax anderer Assembler. Dies bedeutet, eine Befehlszeile besteht aus Labe!, Mnemonic und einem eventuellen Kommentar. MAXAM unterstützt zwei verschiedene Betriebsarten, in denen er entweder den Befehlssatz des 8080 oder den des Z80 zur Verfügung stellt. An Pseudo-Op-codes bietet der MAXAM Assembler eigentlich alles, was sich der Assembler-Programmierer nur denken an. Die einzelnen Bezeichnungen entsprechen ebenfalls weitgehend dem Standard anderer Assembler, z.B. BYTE, TEXT, STR, RMEM, ORG oder ähnliche Bezeichnungen. Natürlich bietet der Assembler auch eine bedingte Assemblierung mit Befehlen wie IFNOT, ELSE , ENDIF u.ä., wie Sie sehr oft von professionellen Programmierern gewünscht wird. Besonders interessant dürfte ein sogenannter LINK-Befehf sein, er erlaubt das Einbinden von echten Opjektcode-Dateien, wie Sie beispielsweise von C-Compi!ern erstellt werden. Neben diesem leistungfähigen Assembler gehört zu MAXAM auch ein Monitor sowie ein Full-Screen-Editor. Der Monitor, welcher ebenfalls ein eigenes Programm dar-stellt,teilt den Bildschirm in drei Bereiche auf. Der erste Bereich dient zum Disassemblieren oder Auflisten eines beliebigen Speicherbereiches. Der zweite Bildschirmausschnitt zeigt ständig den Inhalt und die Bezeichnung der einzelnen Register an. Im TRACE- bzw. Einzelschrittmodus werden hier zusätzlich die ausgeführten Befehle dargestellt. Das dritte Fenster stellt die eigentliche Verbindung zum Benutzer dar, hier können alle Funktionen mit Parameter dem Monitor übermittelt werden. Bei den eigentlichen Befehlen handelt es sich im wesentlichen um die bekannten Standard-Befehle zum Auflisten von Speicherbereichen, Einzelschrittabarbeiten, Register oder Speicherbereich-Manipulation und ähnliches. Besonders möchte ich noch den MAXAM-Editor erwähnen. Der Aufbau bzw. die Eigenschaften dieses Editors sind mit dem bekannten TURBO-PASCAL Editor zu vergleichen. Dies bedeutet, horizontales sowie vertikales Scrollen wird automatisch unterstützt. Bedenkt man, daß der CPC im Grafikmode arbeitet, so kann man sich über die Geschwindigkeit des Scroll-Vorganges nurwundern. Zahlreiche Funktionen erlauben, bestimmte Textstücke zu suchen, zu ersetzen oder auszutauschen. Auch das Kopieren oder Löschen von Textblök-ken ist mit dem Editor kein Problem. Alles in allem kann man wohl zu recht behaupten, daß es sich bei MAXAM II um einen wirklich professionellen Assembler handelt, der seinen Preis wert ist.
Frank Brall, ASM |
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