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Ein Robinson im Kampfamug
Wenn man vom Äußeren der Kassettenhülle auf den Inhalt des Spieles schließen könnte, so würde man hinter dem Cover von CATCH 23 von MARTECH ein simples wie ebenso unkompliziertes Ballerspiel vermuten. „Denken" sollte nicht sehr gefragt sein, vielmehr schnelle Reaktion. Aber der äußere Eindruck täuscht gewaltig. Das merkt man spätestens dann, wenn man einen Blick auf die englische Anleitung wirft und, von der Menge der Informationen abgeschreckt, die Anleitung wieder zuklappt. Aber ohne diese Infos kommt man im Spiel nicht viel weiter. Deshalb sollen hier die wichtigsten Elemente aus diesem Strategie- und Actionspiel erklärt werden. Der erste Blick auf das Programm läßt Erinnerungen an Panzerschlacht-Spiele „mit Vektorgrafik wachwerden. Einfache Gebäude, Pyramiden und Strommäste sind mit wenigen Linien umrissen. Sie sehen Ihr Umfeld aus der normalen menschlichen Perspektive. Stellen Sie sich einfach vor, Sie hätten einen Helm auf, der Ihr Blickfeld ein wenig einschränkt. Sie laufen nicht zum Spaß mit einer Schutzausrüstung am Körper herum, und schon gar nicht irgendwo auf der Straße. Nein, Ihr Äußeres hat einen bestimmten Zweck. Es soll Ihnen bei Ihrer Aufgabe behilflich sein. Die CK 23 Test- und Entwicklungsabteilung ist eine der geheimsten militärischen Komplexe auf der Erde. Irgendwo auf einer bergigen und wüstenähnlichen Insel liegt er, umgeben von Minenfeldern, Hochspannungsdrähten und Videokameras. Auf der Insel herrscht dichtes militärisches Treiben. Ihre Mission ist es, die Insel zu erforschen und in das Testgelände einzudringen. Wenn Sie bis zum Herz der Anlage vorgedrungen sind, müssen Sie die Konstruktionspläne stehlen und eine Zeitbombe im Atomreaktor installieren. Die folgen-de Explosion wird die gesamte Insel verwüsten. Zu Beginn des Spieles sind Sie per Fallschirm auf der Insel gelandet, dank der Windverhältnisse bei jedem Spiel an anderer Stelle. Es ist 22 Uhr, und der Sonnenaufgang ist um 6 Uhr morgens. Sie haben also 8 Stunden Zeit für Ihre Mission. Wenn Sie bei Ihren Forschungen auf Gebäude stoßen sollten, ist es stets angebracht, diese immerzu besichtigen,da Sie manchmal wichtige Dinge wie Munition, Sprengstoff oder Batterien für den Minendetektor enthalten können. Sie sollten auch die militärischen Aktivitäten beachten. Es gibt bewaffnete Fußpatrouillen und bewaffnete Fahrzeug Patrouillen. Die Fahrzeugpatrouillen haben festgelegte Routen, von denen sie nur abweichen, wenn sie Eindringlinge bemerkt haben. Die Fußpatrouillen laufen mehr zufällig, sind aber schwer bewaffnet und schießen sofort. Wenn Sie sie sehen, wird sofort auf den Pi-stolen-Modus umgeschaltet und Sie sollten versuchen, die Patrouille schnellstmöglich abzuschießen. Andernfalls kann das Spiel sehr schnell zu Ende sein, denn Sie haben nur Ihr einziges Leben. Das sollten Sie auch nicht riskieren, wenn Sie über ein Minenfeld gehen. Sofern Ihrem Minendetektor noch nicht die Batterien ausgegangen sind, sehen Sie eine Warnanzeige im Display Ihres Helmes. Einige Minen sind auch fürs Auge sichtbar. Noch ein Wort zu Ihrem Sichtgerät: Es übermittelt Ihnen alle wichtigen Informationen, die Sie für Ihre Mission benötigen. In der obersten Bildschirmzeile befinden sich die Informationen über die augenblickliche Zone, Zeit und auftauchende Patrouillen. Auf dem ganzen unteren Bildschirmdrittel befinden sich die wichtigsten Informationen: Rechts der Kompaß, daneben der Zustand der Batterie, Anzahl der Bomben und Patronen sowie eine Nachrichtentafel. Über diesem Informationsblock ist ihr Sichtbereich. Er beträgt maximal 100 Meter. Objekte, die weiter entfernt sind, verschwinden im Nichts. Wie die Objekte aussehen und was sie bedeuten, erklärt die Anleitung. Die Objekte sind in einfachster Vektorgrafik gehalten, sehen aber recht seltsam aus. Ihr einfaches Design läßt sie aber leicht von anderen unterscheiden. Dann fangen Sie 'mal an zu spielen! Alle Informationen haben Sie ja. Fast alle - denn Sie wissen aus unzuverlässiger Quelle, daß die Arbeiter und Wissenschaftler nicht alle freiwillig hierhergekommen sind. Viele wurden hierhin verschleppt. Doch einige Wissenschaftler haben sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen. Sie haben einen Plan zur Zerstörung der Installationen entwickelt, können diesen aber nur in Freiheit verwirklichen. Wenn Sie die Wissenschaftler gefunden haben, werden sie Ihnen helfen, die Bombe zu legen. Sollten Sie das Spielen satt haben, gehen Sie in ein Haus, dann in den Investigate-Mode und fahren Sie mit Ihrer Lupe auf das Wort Save, das dort an einer Wand steht. Schon wird das Spiel abgesaved. Zur Unterstützung des Spielers finden Sie in der Anleitung noch eine Karte der Insel. Auf ihr sind solch wichtige Dinge wie Berge, Verkehrslinien, Wälder, Sümpfe und Gebäude verzeichnet. Diese Karte ist für den Spielervon großer Hilfe, da man sonst nur gedankenlos in der Gegend herumirrt. Desweiteren finden Sie in der Anleitung noch Steckbriefe von den 16 entführten Wissenschaftlern. Welchen Zweck das hat, ist mir allerdings schleierhaft. Soweit bin ich im Spiel noch nicht gekommen, daß mir diese Informationen von Wert gewesen wären. Nachdem wir uns lange genug mit den strategischen Elementen von CATCH 23 aufgehalten haben, noch ein Wort zur Steuerung: Das Spiel ist mit Kemp-ston- und Sinclair-Joystick zu steuern. Schade, daß man auf Cursor verzichtet hat. Die Tastensteuerung ist etwas umständlich, da beim Drücken manchmal Fingersalat herauskommen kann. Neben der normalen Lenkung kann noch auf den Bomben-Modus und den Investigate-Modus umgeschaltet werden. Taucht eine Patrouille auf, wird automatisch in den Pistolen-Modus geschaltet. Wie sieht es programmtechnisch aus? Zunächst fällt ein gutes Titelbild auf, das leider von einer nervtötenden Melodie abgelöst wird. Die Melodie ist nur mit einem gezielten Axtschlag auf den Computer abschaltbar, sonst nicht. Sonst ist kein weiterer Sound vorhanden. Die Grafik ist auch nur mittelprächtig, ebenso wie die Geschwindigkeit des Programmes. Aber bei diesem Spiel soll wahrscheinlich die Strategie im Vordergrund stehen, deswegen fällt das weniger ins Gewicht. Von den programmtechnischen Mängeln abgesehen, hat das Programm einen guten Eindruck hinterlassen.
Peter Braun , ASM |
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