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Der neue Schneider 1. Teil | Der neue Schneider 2. Teil |
Nun wurde er offiziell vorgestellt, der neue Amstrad-Computer, von dem die Insider schon seit geraumer Zeit wußten. Die Computer-Schau hat sich bereits sehr eingehend mit dem neuen Computer beschäftigt. Wo die Unterschiede zum Vorgänger, dem CPC 464 zu finden sind, welche Erfahrungen gemacht wurden, und für wen der „Neue” interessant ist, können Sie diesem Artikel entnehmen. Gerüchte über den CPC 664 hörte man bereits seit den ersten Monaten dieses Jahres. Vor allem in England wurden - bereits vor der offiziellen Ankündigung - verschiedene Einzelheiten bekannt. In Deutschland aber versuchte die Firma Schneider (über welche die Amstrad-Computer vertrieben werden) ihren bisherigen Stil, nämlich ein Produkt erst dann anzukündigen, wenn es auch kurzfristig lieferbar ist, zu halten. So war es auch fast schon etwas spät, das neue Produkt offiziell vorzustellen, denn die Vorstellung auf dem englischen Markt war bereits früher erfolgt. Etwas makaber war die Situation trotzdem. Denn während man hierzulande noch Probleme hatte, ausreichende Mengen von Diskettenlaufwerken für den CPC 464 an die Interessenten auszuliefern, wurde bereits der CPC 664 vorgestellt! Doch was soll's, das neue Gerät ist da, und nun müssen die Interessenten sich zwischen zwei Computersystemen entscheiden, wobei zusätzlich noch die Wahl ob ein System mit Monochrom- oder Farbmonitor in Frage kommt, getroffen werden muß. Ohne entsprechende Beratung und ausreichendes Hintergrundwissen eine nicht gerade leichte Aufgabe. Die ComputerSchau will nun nicht auf den CPC 664 alleine eingehen, sondern vor allem die Unterschiede beider Systemtypen herausstellen. Grundsätzlich wollen wir in diesem Artikel also lediglich von zwei Systemen sprechen, denn die Frage der „Farbenpracht“ muß jeder Käufer für sich selbst treffen. Beim Einsatz als semiprofessionelles System im 80-Zeichen-Modus ist - wegen der besseren Lesbarkeit der Zeichen - auf alle Fälle der monochromen Anlage der Vorzug zu geben. Über den CPC 464 hatten wir bereits in unserer Ausgabe 11/84 ausführlich berichtet. Nun soll dieses Kompaktsystem nicht etwa durch den CPC 664 abgelöst, sondern eher nach oben abgerundet werden. Die Unterschiede beider Systeme Zwar handelt es sich beim neu vorgestellten System um eines, welches sich zwar im Detail vom „Senkrechtstarter“ des letzten Jahres unterscheidet, im Großen und Ganzen (technisch betrachtet) jedoch nicht allzuviel Neues bringt. Die „Kompaktanlage“ CPC 464 verliert sehr schnell an Kompaktheit, wenn professionelles Arbeiten ansteht. Ein schnellerer und komfortablerer Massenspeicher (Diskettenstation) und auch ein Drucker werden benötigt. Ein Kassetten recorderbetrieb ist nun mal nicht professionell. Schon hat man ein ähnliches Gewirr von Verbindungs- und Anschlußkabeln wie bei anderen Computersystemen vergleichbarer Mitbewerber. Hier liegt nun bereits ein Vorteil des neuen Schneiders: Die Diskettenstation ist an die Stelle des Kassettenrecorders getreten, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Dort, wo beim CPC 464 der Kassettenrecorder eingebaut war, erfreut nun ein 3"-Diskettenlaufwerk das Auge des Betrachters. Auf der Oberseite der Diskettenstation sind die Farbtabelle und die Tastennummern abgebildet. Für Programmierer eine durchaus sinnvolle Einrichtung. Durch die Integration der Diskettenstation hätte man normalerweise nun zwei Kabel weniger zu erwarten. Nämlich das Verbindungskabel zum Disketteninterface (disk-controler) und das Netzkabel. Daß es trotzdem nur eines weniger ist, liegt daran, daß die Diskettenstation mit 12 Volt versorgt werden muß. Diese 12 Volt stehen aber über das bisherige Verbindungskabel (beim CPC 464) nicht zur Verfügung. Da der Monitorteil aber den Rechner mit Strom versorgt, kam eine (in den Monitor einsteckbare) Kabelverbindung hinzu. Das heißt aber: auch ein anderer Monitor. Ein weiterer sichtbarer Unterschied betrifft die Tastatur. Bei dieser hat man abgesehen von der neuen Farbe der Tasten (hellgrau) auch deren Form verbessert. Anders geformte Mulden geben ein Gefühl besserer „Griffigkeit“. Bei unserem 664-Testgerät sind die Tasten leichtgängiger als beim CPC 464. Die Cursortasten sind größer geworden und erinnern den Autor an einen auf dem Markt befindlichen MSX-Computer. Geändert wurde auch die Beschriftung des Ziffernblockes. Vor der jeweiligen Ziffer steht nun auch der Buchstabe „f“. Dies ist gleichzusetzen mit: Funktionstaste. Die Gesamtgehäuseform des Rechners ist ebenfalls leicht modifiziert worden. Auf Neudeutsch würde man sagen, es wurde mehr „gestylt“. An der Rückseite der Computerkonsole sind ebenfalls Veränderungen festzustellen. Zunächst wäre natürlich zu erwähnen, daß sich dort nun der Anschluß für einen exterenen Kassettenrecorder befindet. Dies ist vor allem auch in der Anfangszeit ein wichtiger Punkt, denn eine große Menge an Software für die CPCs ist derzeit nur auf Kassette erhältlich. Weiterhin ist dieser Anschluß aber auch für denjenigen interessant, der Programmaustausch mit einem CPC 464-Besitzer betreiben will, der sein System noch nicht mit einem Floppylaufwerk ausgerüstet hat. Anschließbar sind normale Kassettenrecorder, die über einen sogenannten Remote-Anschluß verfügen. Dies ist deshalb erforderlich, weil der Rechner auf diese Art die Steuerung vornehmen kann. Der Anschluß selbst ist eine 5polige DIN-Buchse. Der Remote-Ausgang ist potentialfrei. Ein zweites Diskettenlaufwerk kann über den „Disc-Drive 2“-Anschluß adaptiert werden. Als letzter Punkt der sichtbaren Veränderungen darf der Expansion-Anschluß nicht unerwähnt bleiben. Was an diesem alles angeschlossen werden kann und wird, ist im Augenblick noch nicht ganz abzusehen. Wodurch unterscheidet sich der CPC 664 noch vom CPC 464 Der Firma Commodore wurde in den vergangenen Jahren immer der Vorwurf gemacht, daß die Nachfolgegeräte in Bezug auf die Software-Kompatibilität doch sehr zu wünschen übrig ließen. Den gleichen Vorwurf wird sich auch Amstrad gefallen lassen müssen. Wie wir feststellen konnten, sind zwar reine Basicprogramme des CPC 464 auf dem 664 lauffähig, bei Maschinenprogrammen kann es aber bereits problematisch werden. Ein Programm, welches wir auf beiden Rechnern laufen lassen wollten, startete beim 464 ohne Probleme, der 664 zeigte sich aber nicht gewillt, mehr zu tun, als auf dem Bildschirm einen waagerechten Strich abzubilden, um sich dann „aufzuhängen“. Woran dies lag, werden wir Ihnen im nächsten Heft zeigen. Eines aber wurde uns sehr schnell klar: Auch ein Teil der von uns (für den 464) veröffentlichten Programme waren nicht lauffähig. Hierbei handelte es sich zwar um Basicprogramme, aber diese enthielten Peeks und Pokes. Die weiteren Untersuchungen zeigten dann, daß am Betriebssystem bzw. am Basicinterpreter doch einige Änderungen durchgeführt worden sind. Trotz der kleinen Inkompatibilität hatten wir bei normalen Basicprogrammen keine Schwierigkeiten. Wir haben uns zumindest das ROM-Listing etwas näher angesehen und festgestellt, daß folgende Befehlsworte hinzugekommen sind: copychr$, Cursor, derr, fill, frame, graphics, mask usw. Die neu hinzugekommenen Basicbefehle werden wir im nächsten Heft ausführlich erläutern. L. Miede] Pluspunkte:
Minuspunkte:
Lothar Miedel , ComputerSchau
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