Beide Bücher haben sich zur Aufgabe gemacht, ‘wirklich alle Geheimnisse des CPC464' zu enthüllen. Obwohl sie offensichtlich von der gleichen Firmware-Beschreibung des Herstellers ausgehen (sie benutzen die gleichen Routinen-Namen), ist das Ergebnis doch ziemlich unterschiedlich geworden. Das Becker-Buch enthält eine recht ausführliche Hardware-Beschreibung und gibt einen Überblick über das verwendete Kassettenformat, die Interrupts und auch wie man die Betriebssystem-Routinen nutzen kann. Das alles ist hingegen nicht Bestandteil des Huslik-Buches, das sich neben dem ROM-Listing lediglich noch mit dem Aufbau einer BASIC-Zeile und der Fließkomma-Darstellung beschäftigt. Wie auch die Intern-Autoren geht Huslik auf die kompilierende Eigenschaft des BASIC-Interpreters ein, die ja den CPC von allen anderen Homecomputer-Konkurrenten abhebt. Huslik hält die Kommentare in englisch — mit kleinen Einbrüchen wie ‘may be doch'. Alle Routinen oder Daten enthalten eine Referenzliste, die auf die aufrufenden Routinen verweist. Es wird aufgeführt, ob es sich um CALL, JP, JR oder Registerinhalt handelt, über die die jeweilige Adresse erreicht wird. Der gesamte Puffer- und Schnittstellenbereich ist auf gelbem Papier (schnell zu finden) übersichtlich in der Buchmitte aufgelistet. Am Buchende befindet sich ein recht ausführliches Inhaltsverzeichnis, das zweckmäßigerweise auf Adressen und nicht auf Seiten verweist. Demgegenüber befleißigen sich die Intern-Autoren bei den Kommentaren der deutschen Sprache, was aber bei den vielen englischen Labels und Fachausdrücken keinen großen Vorteil bietet. Auf Referenzen im Listing haben die Autoren fast völlig verzichtet, lediglich die wichtigsten Schnittstellen-Referenzen sind in einer Tabelle zusammengestellt. Ansonsten wurde bei ‘intern' der Puffer- und Schnittstellenbereich sehr stiefmütterlich behandelt; die Beschreibungen sind unvollständig und über das ganze Buch verstreut, die Routinen, die zwischen &B900 und &BB00 liegen, finden überhaupt keine Erwähnung. Am Buchende sucht man vergeblich nach einem Inhaltsverzeichnis, dafür findet man eine Aufstellung der BASIC-ROM-Routinen und erfreulicherweise einen vollständigen Schaltplan des CPC464. Heftige Kritik müssen sich aber beide Werke in einem Punkt gefallen lassen; Es wird ausgesprochen mit Kommentaren gegeizt. So ist beispielsweise der Kassettenmanager bei beiden Konkurrenten höchst fragmentarisch kommentiert. Aber auch beim BASIC-Interpreter steht man manchmal vor ‘leeren' Seiten, die nur das nackte Disassembler-Listing enthalten. Da einem dann nichts weiter übrigbleibt, als selbst auf die Jagd zu gehen, um die Bedeutung vieler Routinen zu ermitteln, ist man mit ‘inside out' etwas besser beraten, da dafür die Querverweise ausgesprochen hilfreich sind. Andererseits liegt aber das ‘intern' mit seiner Hardware- und Systembeschreibung besser im Rennen, zumal es an einigen Punkten auch etwas reichhaltiger kommentiert ist. Fazit: Beide Bücher sind ein ‘Muß' für den engagierten ‘CPC-Inside-Looker'. Sie sind zwar nicht der Weisheit letzter Schluß, aber ohne sie steht man doch ziemlich im Dunkeln. Bitter ist nur, daß man bei den Preisen nicht mit einem Buch auskommt. AS, c't |