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VERSTEHEN SIE SPASS?

Haben Computer Humor?

Kann ein Computer von sich aus mehr sagen als nur “Syntax Error“ oder “Memory Full“?

Kann er sogar etwas Witziges sagen und einen dabei zum Lachen bringen oder wenigstens zum Schmunzeln? Etwa so:

“Wie erkennt man, daß ein Ostfriese am Computer gearbeitet hat ? “
“Am Tipp-Ex auf dem Monitor! “

Die Ostfriesen

Die meisten Menschen, und besonders die Ostfriesen, würden sagen: “Nein, ein Computer hat keinen Humor“. Wir bitten jetzt schon alle Verwandten von Otto um Entschuldigung, aber man weiß ja, daß die Ostfriesen wirklich Humor haben, was man nicht unbedingt von einem Computer behaupten kann.

Die Pessimisten

Die Pessimisten unter uns (die sog. Optimisten mit Erfahrung), würden sogar fragen: “Warum soll denn ein Computer überhaupt Humor haben?“ Nun, Leute die so etwas fragen, haben bestimmt keinen Humor! Schließlich soll doch ein Computer alles können — vom Mogeln beim Skat bis hin zum Lachen über seine eigenen Witze. Auch die Pessimisten müßten das einsehen, aber dann sehen sie manche Sachen anders als die anderen.

Nehmen wir z.B. ein Glas mit Cola. Ein Pessimist sieht ein Glas bekanntlich als halb leer an, nachdem er daraus getrunken hat. Für einen Optimisten dagegen ist das Glas noch “halbvoll“. Ein Computer würde sagen: “Das Glas ist sowohl halb voll als auch halb leer“. Aber da er ohnehin nicht trinkt, ist ihm die Sache auch wahrscheinlich egal. Also würde er das bestimmt nicht sagen, falls ein Computer so etwas sagen könnte.

Wir wollen aber hier nicht über Sprache oder Sprachsynthesizer sprechen, sondern über Humor, also über eine sehr ernste Sache, wie jeder Komiker bestätigen kann. Man muß Humor eben tierisch ernst nehmen, damit man überhaupt darüber lachen kann.

Die Wissenschaft

Wie das nicht anders zu erwarten ist, haben Universitätsprofessoren und Dozenten schon den Humor wissenschaftlich untersucht. Uber dieses ernste Thema haben sie dann umfangreiche, aber überaus langweilige Referate gehalten oder geistreiche Artikel in “seriösen“ Zeitschriften veröffentlicht.

Prinzipiell haben diese Wissenschaftler festgestellt, daß Humor etwas Unerwartetes ist. Schematisch gesehen,
sieht es dann so wie im Diagramm eins aus:

Das ist natürlich ein wenig wissenschaftlich und abstrakt formuliert. Sehen wir uns die Sache mal konkret an einem Beispiel an:

Das Erwartete und das Unerwartete

— Fragestellung (Einleitung)

“Was ist gelb, hat vier Beine und liegt auf dem Rücken ? “

— Erwartete Anwort

Irgendein gelbes Tier, das sich auf den Rücken gelegt hat z.B. eine gelbe Katze.

— Unerwartete Antwort (Humor)

“Was ist gelb, hat vier Beine und liegt auf dem Rücken ? “
“Ein toter Postbus!“

Das ist etwas Unerwartetes und müßte den normalen Menschen, insofern er den Witz nicht schon zum dritten Mal gehört hat, zum unkontrollierten Lachen bringen.

Man kann natürlich so weit gehen, daß man etwas Unerwartetes erwartet und somit wird das Unerwartete zum Erwarteten und das Erwartete zum Unerwarteten — also das Humorvolle, hoffentlich! Z.B.:

“Warum überquert ein Huhn die Straße?“

“Um auf die andere Seite zukommen! “ Die An wort ist so banal, sprich dumm, daß man sie nicht erwartet und die unerwartete Antwort ist bekanntlich Humor. Man könnte also über diesen Witz lachen. Aber lassen wir dieses wissenschaftliche Fachsimpeln und kommen zurück zu unserem eigentlichen Thema.

Was hat diese ganze Sache mit Computern und Humor zu tun?

Vieles und wiederum nichts! Man muß auf jeden Fall Humor technisch analysieren und organisieren, damit man ihn später computergerecht programmieren kann. Mit Sicherheit entsteht Humor, wie die Wissenschaftler schon festgestellt haben, durch die Kombination von Begriffen, die in ihrer “zufälligen“ Zusammensetzung etwas “Unerwartetes“ in sich haben.

Die Programmierer

“Sag mal, sind nicht alle Programmierer furchtbar eingebildet?“

“Und wie! Ich kenne mindestens fünf, die sich einbilden, sie wären besser als ich!“

Der Computer, natürlich das Programm, müßte diese “zufällige“ Kombination von Begriffen nachempfinden können.

Ideal wäre es, wenn der Computer, bestehende Themen wie z.B. “Einbildung“, selbständig abwandeln könnte etwa:

“Ich weiß, es gibt bessere Programmierer als ich, aber nicht auf dieser Welt!“

Nun, der Computer ist zweifellos dazu in der Lage, zufällige Kombinationen von Begriffen zu erstellen. Aber die Frage ist, ob dabei etwas Humorvolles zustande kommt.

Da ein Computer noch keine künstliche Intelligenz von sich aus besitzt, muß der Programmierer selber dafür sorgen, daß die Auswahl der Begriffe, die sog. “Kombinationslogik“ voher schon so bestimmt ist, damit Humorvolles oder Witziges daraus entstehen kann.

0. den unbedingten Willen

1. das erklaerte Ziel

2. die selbsverstaendliche Pflicht

3. die geschichtliche Aufgabe

4. die unerwartete Gnade

5. die tiefe Einsicht

6. die einfache Absicht

7. die schlichte Notwendigkeit

8. die eindeutige Erkenntnis

9. die hohe Amtspflicht

0. hier und jetzt

1. in aller Offenheit

2. gemeinsam miteinander

3. zwischen gestern und morgen

4. ohne wenn und aber

5. notfalls im Alleingang

6. gegen alle Widerstaende

7. ganz unmissverstaendlich

8. in Gut und Boese

9. auch gegen den Zeitgeist

0. miteinander zu reden

1. kraftvoll anzupacken

2. nach vorne zu blicken

3. die Kontinuitaet zu wahren

4. ganz bewusst deutsch zu sein

5. das Ziel anzustreben

6. letzlich allein zu sein

7. das ICH vor das WIR zu stellen

8. dem Vaterland zu dienen

9. ganz einfach oben zu bleiben

Tabelle 1 bringt Beispiele für ein sogenanntes Begriffs-Misch-System “, zur Programmierung der künstlichen Intelligenz.

Die Politik

Versuchen wir jetzt mal, Humor anhand einer Kombinationslogik zu programmieren. Als Beispiel nehmen wir die Reden des Bundeskanzlers, wobei wir ihn ebensowenig beleidigen wollen wie die Ostfriesen. Humor zielt aber meistens auf irgendeine Gruppe, und die Regierung ist immer eine beliebte “Zielscheibe“.

Volker Kühn und Günter Walter haben in Ihrem Buch “Ich bejahe die Frage rundherum mit ja“, Einführung in die Kanzler spräche schon so ein “Begriff-Misch-System“ entwickelt. Wir werden dieses System als Basis für eine programmierbare Kombinationslogik benutzen.

Die Autoren haben die typischen Redewendungen des Bundeskanzlers in einer Zahlen-Kombinations-Tabelle erfaßt.

Die Tabelle ist in drei Spalten zu je zehn “Worthülsen“ (numeriert von 0 bis 9) aufgebaut, aus deren Kombination immer eine sinnvolle, satirische Redewende entsteht.

Siehe Tabelle 1.

Wir hoffen, daß Sie Spaß an unserem Kombinationsprogramm haben, denn auch oder gerade Programmierer haben Humor und, das soll schließlich auch der Computer haben. Er wird die zufällige Kombination auswählen und noch einiges mehr.

Sie sollten aber auch dieses Programm als Anlaß nehmen, selber ein “Begriffs-Misch-System“ aufzubauen. Benutzen Sie dabei Ihre besten Witze und Ideen und vielleicht entsteht daraus ein wirklicher Computer mit Humor, par-don, ein künstlich intelligenter Humor. Noch etwas zum Programm, es erklärt sich im Prinzip von selbst. Die numerischen Datazeilen entsprechen den Umrissen einer Kanzlerkarikatur. Sie sind in die Länge gezogen, damit Sie diese Karikatur leicht selber ändern können. Versuchen Sie es, Sie sind wahrscheinlich ein besserer Künstler als ich.

Zum Schluß möchte ich mich nochmals bei den Ostfriesen entschuldigen. Man weiß ja, daß sie sehr gut mit Computern rechnen können: zwei Computer und zwei Computer sind fünf Computer — oder sind es vier?

In diesem Sinne, viel Erfolg bei Ihrem “Verstehen Sie Spaß?“ Programm.

info:
Volker Kühn und Günter Walter
Verlag: Rasch und Röhring, Hamburg, J60 Seiten, 24 Mark

(Rainer Kontney/cd) , CPCAI

★ PUBLISHER: CPC Amstrad International
★ YEAR: 1988
★ CONFIG: 64K + AMSDOS
★ LANGUAGE:
★ LiCENCE: LISTING
★ COLLECTION: CPC AMSTRAD INTERNATIONAL 1988
★ AUTHOR: Rainer Kontney
 

★ AMSTRAD CPC ★ DOWNLOAD ★

Type-in/Listing:
» Verstehen  sie  Spass    (CPC  Amstrad  International)    GERMANDATE: 2021-08-09
DL: 137
TYPE: ZIP
SiZE: 8Ko
NOTE: 40 Cyls
.HFE: Χ

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CPCrulez[Content Management System] v8.7-desktop/c
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L'Amstrad CPC est une machine 8 bits à base d'un Z80 à 4MHz. Le premier de la gamme fut le CPC 464 en 1984, équipé d'un lecteur de cassettes intégré il se plaçait en concurrent  du Commodore C64 beaucoup plus compliqué à utiliser et plus cher. Ce fut un réel succès et sorti cette même années le CPC 664 équipé d'un lecteur de disquettes trois pouces intégré. Sa vie fut de courte durée puisqu'en 1985 il fut remplacé par le CPC 6128 qui était plus compact, plus soigné et surtout qui avait 128Ko de RAM au lieu de 64Ko.