Nach der erfolgreichen C-64-Version von STARDATEI ist seit kurzem auch eine Version für den Schneider CPC erhältlich. Im Test lag mir die neu überarbeitet Version „1,01 “ vor. Wie üblich, wird auch die CPC-STARDATEI mit einem ausführlichen deutschem Handbuch geliefert. Dies ist jedoch schon fast alles, was sie mit der C-64-Version gemeinsam hat. Im Gegensatz zur C-64-Version wurde hier offensichtlich mehr Wert auf Leistung gelegt, was sich durch die Anzahl der möglichen Optionen zeigt. Dies zeigt sich auch dadurch, daß bei dieser Version eigene Bildschirmmasken erstellt und abgespeichert werden können. Eine Bildschirmmaske ist eine Art digitalisiertes Formular Diesen Begriff kann man mit dem folgenden Beispiel erklären: Wenn Adressen gesammelt werden, so benutzt man in der Regel Karteikarteh oder ein Adreßbuch, auf dem bereits einige Bemerkungen, wie Name und Telefonnummer stehen. Es werden lediglich Daten in bestimmte „MASKEN" eingetragen. Genau das gleiche stellt eine Bildschirmmaske dar; sie enthält Bemerkungen und Masken bestimmter Länge. Dadurch wird das Arbeiten sehr erleichtert, da Verwechslungen mit anderen Feldern schnell erkannt werden können. Da STARDATEI im MODE 2 arbeitet und somit 80-Zeichen pro Zeile darstellt, ergibt sich auf dem Farbmonitor ein relativ unscharfes Bild. Wer also häufig mit diesem Programm arbeiten möchte, sollte sich vielleicht doch für den Kauf eines monochromen Monitors entscheiden. Nachdem die Maske erstellt wurde, fragt das Programm nach dem INDEXFELD. Dieses Feld legt fest, nach welchem Kriterium später sortiert werden kann. Leider erlaubt Stardatei nur ein Indexfeld, jedoch kann dieses später noch geändert werden. Bis zu 1000 Datensätze mit bis zu 512 Zeichen können bearbeitet werden. Dabei kann jedes Datenfeld bis zu 254 Zeichen aufnehmen. Obwohl das Diskettenlaufwerk des CPC eigentlich nur sequentielle Files bearbeiten kann, wurde durch einige Änderungen im Betriebssystem erreicht, daß die Daten in RANDOM-ACCESS-Dateien abgelegt werden. Das bedeutet, daß direkt auf die Daten zugegriffen werden kann, ohne daß die komplette Datei eingeladen oder abgesucht werden muß. Dies läßt besonders in Zusammenarbeit mit dem Indexfeld erheblich schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeiten zu. Besonders viel Wert wurde auch auf das Druckermenü gelegt, welches erlaubt, den Bildschirm, ein Formular, einen Datensatz, die Index-Liste oder ganze Datenabschnitte auf dem Drucker auszugeben. Die Funktionen zum Suchen, Editieren, Löschen gehören wohl zum Standard eines Dateiprogrammes und brauchen nicht näher erläutert zu werden. Die veränderlichen Parameter entsprechen weitgehend der C-64-Version und gehen von der Tastaturbelegung bis zur korrekten Druckeranpassung. Neu hinzugekommen ist eine Verknüpfungstabelle, welche erlaubt, bis zu 5 Felder logisch miteinanderzu verknüpfen. Dadurch ist es dem SUCH-Befehl möglich, Datensätze zu unterscheiden, selbst wenn das Indexfeld den gleichen Inhalt besitzt. Auch an eine Schnittstelle zu dem Textprogramm STARTEXT wurde gedacht. Dadurch ist es möglich, auf einfache Weise Serienbriefe oder Rundschreiben zu automatisieren. Eine Reihe kleinerer Hilfsprogramme erlaubt Funktionen, wie INDEX ändern, Disketten formatieren oder ähnliches. Übrigens: neben der eigentlichen STAR DATEI werden bereits 6 fertige Datei program me mitgeliefert: Musikdatei, LP-Datei, Kundendatei, Lagerverwaltung, Videodatei und ein Bücherverzeichnis. Fazit: Mit STARDATEI erhält man ein leistungsfähiges Dateiprogramm, welches sich nicht hinter wesentlich teureren Produkten verstecken muß. Allerdings wird durch die Vielzahl der Funktionen der Einstieg für einen Laien etwas schwieriger, als man es bisher von Sybex-Produkten gewohnt war. Doch: das ist wohl der Preis eines leistungsfähigen Programme. Frank Brall, ASM |
